Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,
dieses neue Jahr 2021 steht unter einem einfachen und doch ganz schön herausfordernden Leitwort: seid barmherzig wie auch euer Vater barmherzig ist (Lukas 6,36). Jesus sagt das in der sogenannten Feldrede (große Schnittmenge mit der Bergpredigt). Dabei ist diese Aufforderung die erste in einer Reihe weiterer Wegweisungen: Richtet nicht über andere …; Verdammt niemanden …; Vergebt euch untereinander …; Gebt großzügig …! – lauter deutliche Worte, denen Taten folgen sollen. Und sehr passend in unserer angespannten Weltlage (was wird da über andere hergezogen), in unserem kleinen Bühler Kosmos (ausgerechnet die Leute, die ich jeden Tag sehe?) und in unseren eigenen vier Wänden (barmherzig sein mit anderen und mit mir selbst).
Es geht um eine Haltung, an der wir arbeiten können und die wir üben sollen, jeden Tag neu im neuen Jahr. Noch mehr und vor allem aber geht es darum, dass wir selbst Barmherzigkeit empfangen, dass wir unser Herz wärmen an der Warmherzigkeit Gottes und dass wir dem großzügigen und liebevollen Vater in die Arme laufen, den Lukas später in der Geschichte vom Barmherzigen Vater so anschaulich beschreibt (Lukas 15,11-32). Der zweite Halbsatz trägt und begründet den ersten. Gottes Barmherzigkeit ist die Quelle, aus der wir unerschöpflich trinken und uns stärken. Denn Barmherzigkeit ist keine weiche Tugend für besonders nette und gefühlvolle Seelen. Barmherzigkeit kann sich auch mal in klaren Worte ausdrücken – auf die Haltung kommt es an. Aber diese Haltung, Gottes herzliche Barmherzigkeit (Lukas 1, 78), hat das Potential, unsere Umgebung und Gesellschaft zu verändern. Was für ein starker Beitrag in dieser wirren Zeit!
Weiterlesen





