Newsletter 13-2021

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Nein das ist kein schwarzer Humor. Das ist ein heller, bunter göttlicher Humor, der alles Düstere entlarvt und in den Schatten stellt.

Noch sind wir nicht beim Osterlachen, sondern mittendrin im Auf und Ab, im Hell und Dunkel der Karwoche: morgen am Gründonnerstag das traurig-schöne Abschiedsmahl, das uns zum Abendmahl und Fest geworden ist. Am Freitag dann die Dunkelheit, die ungelösten Fragen und nach der Verzweiflung am Kreuz das Grab, verschlossen mit dem schweren Stein. Doch dann am Sonntag helle Freude, am ersten Tag der Woche, also am ersten Schöpfungstag, an dem Gott sprach „es werde licht!“, an dem der Schöpfer dem Chaos eine Grenze gesetzt hat: Ostern – jener ebenso unwahrscheinliche wie unerwartete Neuanfang, der alles von Grund auf verändert.

Wie schön, dass sich in diesen Tagen nicht nur Gerüchte und miese Kommentare schnell verbreiten, sondern auch witzige Bilder und gute Ideen. Von mehreren Seiten wurde mir gestern dieses Bild zugespielt. Und eben so lasst uns mit vielen Menschen teilen, was uns freut und schmunzeln lässt, was uns entlastet und ins Licht zieht. Lasst uns die Osterbotschaft teilen und die Osterfreude, die ungezähmte Hoffnung und den Widerstand gegen die Mutlosigkeit. Denn ja: Veränderung ist möglich! Heilung und Versöhnung geschehen! Die Zukunft ist offen! Und es ist gut, sich nach Menschen zu sehnen – da sind wir Gott auf der Spur!

Wir feiern Ostern wieder auf der Kippe, hinter verschlossenen Türen und „in anderen Umständen“, wie im vergangenen Jahr. Aber vielleicht merken wir inzwischen, dass das gar nicht so ungewöhnlich ist, sondern eher das Normale. Dazu ist Ostern da. Nur dass wir das Revolutionäre und das Widerständige dieses Ereignisses bisher zu wenig wahrgenommen haben. Ostern muss uns verwundern und verstören und stutzig machen, zum Lachen bringen und irritieren. Weil etwas noch nie Dagewesenes geschehen ist. Ein Neuanfang nicht um uns die gewohnten Muster aufzuhübschen. Sondern ein echter tiefer, grundlegender Neuanfang, der sich nie mehr einsperren lässt! Wir feiern: die Hingabe Gottes für uns Menschen und die Auferstehung, die nicht mehr aufzuhalten ist.

Wie immer ein paar Neuigkeiten und Informationen:

  • Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten am
    • Gründonnerstag (1. April) um 19.00 Uhr. Wir feiern an diesem Tag, dass Jesus seiner Gemeinde das Abendmahl geschenkt hat: Wir feiern das Fest der Gemeinschaft mit Christus und das Fest der Gemeinschaft miteinander – im Gottesdienst in der Kirche, aber auch daheim. Wer zuhause parallel mitfeiern möchte, stellt am besten vorher schon Brot und Wein (oder Traubensaft) bereit und kann dann im Gleichklang mit dem Geschehen in der Kirche das „Mahl des Herrn“ mitfeiern und miterleben. Wenn in der Kirche das Brot gebrochen und die Worte Jesu gesprochen werden, sollte das Gleiche zuhause geschehen, ebenso beim Wein (Traubensaft). Christus ist über zeitliche und räumliche Grenzen hinweg hier wie dort gegenwärtig. Am besten ist es natürlich, wenn man auch zu Hause in Gemeinschaft mit anderen feiern kann, wem das nicht möglich ist, der stellt sich im Glauben und im Herzen ein paar freundliche Engel vor, die sich in unseren Räumen niederlassen.
    • Karfreitag (2. April) um 10.00 Uhr. In diesem schlichten Gottesdienst steht das Geheimnis der Kreuzigung Jesu im Zentrum, das Geheimnis der Selbsthingabe Gottes in seinem Sohn zu unserer Befreiung und Erlösung. Auch an diesem Tag werden wir das Abendmahl in der Gemeinde feiern, allerdings nicht innerhalb des Gottesdienstes, sondern für alle, die dabei sein möchten gleich im Anschluss.
    • Ostersonntag (4. April) um 10.00 Uhr. In diesem Festgottesdienst feiern wir das weltbewegende und weltverändernde Wunder der Auferstehung Jesu von den Toten und brechen mit den Jünger auf in eine neue Weite und Freiheit.
  • In jedem Fall werden wir hier in der Gemeinde Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern feiern! Und zwar: Solange die 7-Tage-Inzidenz-Zahlen unter dem Wert von 200 liegen (heute bei 170) in unserer Johanneskirche (mit den bekannten Regeln und dem bewährten Schutzkonzept) und immer zugleich im Lifestream über unseren YouTube-Kanal. Wenn die 7-Tage-Inzidenzzahlen den Wert von 200 übersteigen, gibt es nur den Lifestream aus der Kirche aber keine Präsenz-Gottesdienste. Damit folgen wir der Vorgabe unserer Landeskirche und unseres Bezirks.  Aktuelles Infos dazu sind immer auch auf unserer Homepage zu lesen: www.evkirchebuehl.de.
  • Wer gerne zu Hause in der Familie oder Gemeinschaft mit anderen Gottesdienst feiern möchte, kann sich an einer einfachen ökumenischen Oster-Liturgie orientieren, die unsere Landeskirche mit unserer katholischen Schwesterkirche zur Verfügung stellt und die ich mit dem folgenden Link und als Druckvorlage im Anhang gerne weitergebe. Einige Exemplare liegen zudem im Foyer unserer Kirche bereit.
  • Wer in den kommenden Tagen im Kreis von Freunden oder mit der Familie das Abendmahl feiern möchte, soll sich an der gemeinsamen Ordnung orientieren, die ich im Anhang mitschicke und die in ausgedruckter Form im Foyer unserer Kirche zum Mitnehmen bereitliegt. Wir geben die Verantwortung für die Feier in die Hände der Glaubenden daheim. Ebenso wie die „Nottaufe“ schon lange eine (seltene aber) bewährte Praxis in unserer Kirche hat, machen wir nun neue Erfahrungen mit dem Abendmahl. Da zeigt sich, dass das „Priestertum aller Glaubenden und Getauften“ nicht nur eine Redewendung ist.
  • Wie üblich ist unsere Johanneskirche tagsüber geöffnet und lädt zum Schweigen, Beten, Nachdenken aber auch zum Betrachten der ausdrucksstarken Bilder von Christel Holl ein, die sie unserer Gemeinde noch eine Weile zur Ausstellung überlässt. Der Weg Jesu ins Leiden und Sterben und in die Auferstehung steht in diesem 15- Bilder umfassenden Werk zum christlichen Glaubensbekenntnis im Zentrum.
  • Viele haben sich im letzten Jahr in der Osternacht auf den Weg gemacht und haben mit bunter Straßenkreide die Osterbotschaft auf die Straßen von Bühl geschrieben: auf Gehwege und Hauseinfahrten, auf Laternenpfähle und öffentliche Plätze, an Bushaltestellen und Fußgängerampeln, vors Krankenhaus und Pflegeheime, vor die geschlossenen Läden in der Fußgängerzone und sogar auf Baumstämme im Wald … (natürlich ohne irgendwas zu beschädigen). Lasst uns wieder die Osterhoffnung unters Volk bringen: „Frohe Ostern“, „die Hoffnung lebt“, „Christus ist auferstanden“, „Zuversicht“, „Jesus lebt“ oder … wie ihr es sonst auf den Punkt bringt, vielleicht sogar mit einem Bild dazu (könnte eine schöne Familienaktion werden). Und natürlich ist es am besten, wenn uns jemand dabei „erwischt“ und wir ins Gespräch kommen.

    Zusätzlich hab ich 500 kleine Grußkarten bestellt mit einem starken Jesuswort: Niemand wird sie aus meiner Hand reißen (Joh 10,28) und einem ermutigenden Text von Hermann Traub: Nicht die große Hoffnungslosigkeit wird sich unter uns ausbreiten, sondern die Freude über den Auferstandenen wird uns erfassen …. Wie wäre es, wenn wir unseren Nachbarn und Freunden, unseren Mitschülern und Kollegen oder auch ganz unbekannten Leuten diesen Gruß an die Haustür stecken? Oder den frustrierten Landebesitzern und Geschäftsleuten in unserer Innenstadt? Oder dem nächsten Kunden am Zigarettenautomaten oder am Bankautomat oder … Vielleicht mit einem kurzen, handgeschriebenen persönlichen Gruß. Im Foyer des Gemeindezentrums gibt’s Straßenkreide, daneben einen Korb mit den Hoffnungskarten (etwa die Hälfte ist noch da ..). Kommt und bedient euch und viel Spaß dabei!
  • Am vergangenen Mittwoch haben wir unser Bauprojekt im Gemeinderat der Stadt Bühl vorgestellt und haben uns über eine große Offenheit und ausgesprochen positive Resonanz gefreut. Zum Mitfreuen gebe ich den BT-Artikel gerne im Anhang weiter.
  • Im Kindergarten steht ein Wechsel an. Ab 1. April kommt Eva Hörth als neue Erzieherin in unseren Johanneskindergarten. Durch die Schwangerschaft von Joelle Weiß wurde die Stelle frei, die nach einer Übergangszeit (danke an Pia Kögel für die gute Vertretung) nun neu besetzt wird. Wir freuen uns auf Eva Hörth und heißen Sie herzlich willkommen!
  • Wie so viele Veranstaltungen haben wir im Februar auch das Gemeinde-Seminar mit Friedemann Büttel in guter Hoffnung in der April verschoben. Nach aktueller Einschätzung werden wir am 17. April aber kein Treffen in unserem Gemeindesaal veranstalten können. Darum haben wir uns für die zweitbeste Lösung entschieden: wir bieten das Seminar in verkürzter Form online im Rahmen eines ZOOM-Meetings an. Vielleicht ist das sowas wie ein Appetizer, der uns auf den Geschmack bringt. Und wenn wir wieder können, greifen wir den Faden wieder auf. In Zeiten, in denen wir wenig zusammenkommen lasst uns in großer Runde miteinander fragen, wie wir persönlich und als Gemeinde im Glauben wachsen können. Die Predigtreihe über das Gebet (zum Vater, im Sohn, durch den Heiligen Geist) hat uns herausgefordert, weil es immer vor allem um die Verbindung zu Gott geht. Auf welchem Boden stehen wir, woraus wachsen wir, und wie können wir persönlich im Glauben aber auch zusammen als Gemeinde wachsen – also „gemeinsam glauben leben“? Und zwar nicht erst später wieder, nach Corona, sondern jetzt, gerade in diesen stürmischen Zeiten. Darum: herzliche Einladung zum Online-ZOOM-Seminar am Samstag 17. April von 11.00 bis 13.00 Uhr. Es gibt Impulse, Herausforderungen, Austausch und Gespräche und eine gemütliche Kaffeepause. Eingeladen sind alle Interessierten in unserer Gemeinde und drumherum! Rückmeldungen, Interessensbekundungen und Anmeldungen bitte jetzt schon an mich. Infos zur Person von Friedemann Büttel (evang. Pfarrer & Religionslehrer in Weißenburg und mein Freund), zu seinem Anliegen und zu seinem Buch „Mehr! Warum es sich lohnt, Jesus zu folgen“ gibt es unter diesem Link! (Einladung zu einem Online-Kurs – machen wir so nicht, aber die Richtung ist dieselbe). Ich freue mich sehr auf viele Begegnungen mit euch und auf gute Gespräche auf unserem digitalen Johannesplätzle.

Bis dahin gute Tage, in denen der liebende, leidende und lebendige Christus uns überwältigt!

Herzliche Grüße und schon mal vorab – es gilt ab Samstagnacht – auch im Namen des Kirchengemeinderats: Frohe Ostern!

Ihr und euer Götz Häuser