Newsletter 12-2021

Heute kommt der Wochen-Implus von Gemeindediakon Nicolai Hasch: „Was wünscht du dir denn am allermeisten?“ So fragte ich vor kurzem meine Tochter, die in diesen Tagen ihren achten Geburtstag feiert, wie schon im vergangenen Jahr unter Corona-Bedingungen.

Und was würdest du auf diese Frage antworten? In einer Zeit, in der so viele Wünsche wie Seifenblasen zerplatzen – der heiß ersehnte Urlaub abgesagt werden muss, ein Geburtstag nicht gebührend gefeiert werden kann, der Aufbau einer eigenen Existenz in Stocken geraten ist, liebe Menschen nicht zu Besuch kommen dürfen. Was hilft in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Puste auszugehen droht? Vielleicht ist es wieder einmal dran, die Perspektive zu wechseln, auch wenn das oft nicht so leicht fällt.

Dietrich Bonhoeffer wurde kurz vor Ende des 2. Weltkrieges im KZ Flossenbürg hingerichtet. Viele seiner Angehörigen und Freunde hätten Grund gehabt, ihre Faust gegen Gott zu erheben und zu fragen: „Wo warst du? Warum hast du das Geschehene nicht verhindert?“ Jedoch war es Bonhoeffer selbst, der sagte: „Gott hat seinen Sohn nicht gesandt, um meine Wünsche zu erfüllen, sondern seine Verheißungen.“

Gottes Verheißungen und Versprechen sind großartig und machen Mut. Zumindest dort, wo sie mit eigenen Wünschen kompatibel sind, führen sie zu Lob und Dank. Aber oft ist es auch anders. Manche Enttäuschung darüber, dass Gott meine Wünsche nicht erfüllt (oder zumindest nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe), kommt aufgrund eines Missverständnisses. Nicht alles was wir uns wünschen hat Gott versprochen. Dennoch hat er mehr versprochen als wir uns je wünschen können!

Peter Reid, Leiter der Fackelträger international, schreibt dazu:
„Gott hat mir Sein ewiges Leben versprochen, aber kein langes Leben.
Gott hat mir perfekte Gesundheit auf der neuen Erde versprochen, aber nicht auf dieser Erde.
Gott hat mir Seinen Trost versprochen, aber kein Leben ohne Schmerz.
Gott hat mir Seine Gerechtigkeit versprochen, aber keine gerechten Menschen.
Gott hat mir Sein Zuhause im Himmel versprochen, aber kein Haus auf der Erde.
Gott hat mir Sein Hochzeitsmahl versprochen, aber keinen Ehepartner.
Gott hat mir Seine Freude versprochen, aber kein Leben ohne Trauer.
Gott hat mir Seine Kraft versprochen, aber kein Leben ohne Schwäche.
Gott hat mir Seine Weisheit versprochen, aber kein Leben ohne Fragen.
Gott hat mir Seine Führung versprochen, aber kein Leben ohne Verwirrung.
Gott hat mir Seinen Sieg versprochen, aber kein Leben ohne Konflikte.
Gott hat mir Seine Gegenwart versprochen, aber kein Leben ohne Einsamkeit.
Gott hat mir Seine Liebe versprochen, aber kein Leben ohne Ablehnung.
Gott hat mir Seinen Frieden versprochen, aber kein Leben ohne Unruhe.“
Mögen wir diese genialen Verheißungen Gottes klar vor Augen haben, während wir darauf warten und erfahren, wie Gott sein Wort in unserem Leben erfüllt.

Wie immer ein paar Neuigkeiten und Informationen:

  • Herzliche Einladung zum Familiengottesdienst an Palmsonntag (28.März) um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und zugleich im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Zur Zeit gibt es in Sachen Gottesdienste viel Bewegung und auch von Seiten der Politik und unserer Kirche und auch im Kirchenbezirk sind noch etliche Fragen offen im Blick auf die anstehenden Feiertage. Ob wir wie geplant öffentliche Gottesdienste feiern können, ist aktuell noch unklar. Wir halten alle auf dem Laufenden. Für kommenden Sonntag gehen wir aktuell davon aus.
  • Klar ist, dass wir am Gründonnerstag das Abendmahl feiern werden, in unserer Kirche (womöglich nur im allerkleinsten Kreis) und zuhause in den Wohnungen. Wie im vergangenen Jahr geben wir die Verantwortung für die Feier in die Hände der Zuschauenden daheim. Im Anhang schicke ich eine Übersicht über die Feier des Abendmahls, die entsprechend diesem „Geländer“ selbständig gestaltet werden kann – am besten nicht alleine, sondern in Gemeinschaft mit anderen.
    Wer am Gründonnerstag (1. April um 19.00 Uhr) vor dem Bildschirm mitfeiert, sollte vorab Brot breithalten und Wein bzw. Traubensaft für alle Beteiligten. Wenn in der Kirche das Brot gebrochen und die Worte Jesu gesprochen werden, sollte das Gleiche zuhause geschehen, ebenso beim Wein (Traubensaft).
    Zugegeben ist das eine ungewohnte Form und aus der Not geboren, aber besser als gar nicht feiern. Natürlich ist es schöner, sich in der Kirche gemeinsam am „Tisch des Herrn“ zu treffen, aber Christus kann, was wir nicht können: uns über alle möglichen Entfernungen hinweg mit sich und miteinander verbinden. Darauf vertrauen wir!
  • Eine positive Bilanz haben wir am vergangenen Dienstag nach dem dritten CREDO-Gottesdienst gezogen. Für die Beteiligten waren die CREDO-Gottesdienste in der Johanneskirche (bzw. zuhause am Bildschirm) und die anschließenden digitalen Gesprächsrunden gute Gelegenheiten, sich über das Glaubensbekenntnis und über den eigenen Glauben auszutauschen, aber auch über Fragen, Erfahrungen und neue Einsichten.
    Auch die Predigtreihe zum Thema Gebet im Gegenüber zum dreieinigen Gott – Vater, Sohn, Heiliger Geist – war eine gute Gelegenheit, als Gemeinde gemeinsam an einem zentralen Thema dran zu sein. Beide Gottesdienst-Reihen können auf unserem YouTube-Kanal weiterhin angeschaut werden. Betrachtet werden können vor allem aber weiterhin auch die 15 eindrücklichen und farbstarken Bilder von Christel Holl in unserer tagsüber geöffneten Johanneskirche.
  • Verlegen mussten wir leider den Offenen Abend mit Thorsten Sternberg zum Thema „Nichts vergessen“. Der Vortrags- und Informationsabend richtet den Blick auf unsere Endlichkeit und auf die nötigen „Reisevorbereitungen“. Dass angesichts unserer Oster-Hoffnung die mutige und gelassene Auseinandersetzung mit dem Sterben unser Leben nicht enger, sondern weiter macht, ist eine wichtige Erfahrung. Am Donnerstag 28. Oktober 2021 soll der Abend in unserem Gemeindesaal nachgeholt werden.
  • DANKE für alle bisherigen Spenden für die Anschaffung von technischem Equipment für die weitere Ausstrahlung unserer Gottesdienste per LiveStream. Bisher konnten wir auf geliehenes Gerät zurückgreifen. Nach der starken Resonanz und vielen positiven Rückmeldungen wollen wir aber auch in Zukunft mit dieser Technik arbeiten und das Mitfeiern von Gottesdiensten immer wieder ermöglichen. Spenden, die uns helfen, die dazu nötige Summe von 8.500,- Euro aufzubringen, sind sehr willkommen. Hier gibt es unsere Bankverbindung: https://www.evkirchebuehl.de/spenden/.
  • Zwei Kisten voller gebrauchter Brillen haben wir schon gesammelt. Danke dafür und für alle weiteren Exemplare. Über die Aktion BrillenWeltweit kommen sie Menschen zugute, die sich keine Brille kaufen können. Altbrillen bitte einzeln in Zeitungspapier wickeln und in die Sammelbox im Foyer unseres Gemeindezentrums legen (keine festen Etuis).
  • Ab morgen, Freitag liegt der neue Gemeindebrief zum Abholen in der Kirche bereit. Für alle Senioren ist diesmal ein Ostergruß beigelegt. Danke an alle Austräger/innen, wenn sie zugleich auch diesen Gruß an unsere älteren Gemeindeglieder weitergeben.
  • Danke für allen Klick-Einsatz beim Chrismon Gemeindewettbewerb 2021. Unter 185 Bewerbern sind wir mit weit über 2300 Klicks immerhin auf Platz 36 gekommen! Schön, dass dadurch die Arbeit mit unseren Senioren und Seniorinnen ein wenig mehr in unser Blickfeld geraten ist.
  • Wer noch schöne Osterkerzen von Diakon Reinhard Späth erwerben möchte (5 Größen, zwischen  8 und 20 Zentimeter, bzw. 5,- 6,- 10.- 15.-und 20,- Euro), darf sich weiterhin an Erika Trojansky wenden (Telefon: 07223 8011930). Bei ihr kann man die gewünschten Kerzen auswählen abholen. Der Erlös geht an 4 Kinderhilfsprojekte  in Peru, Indien, Uganda und Nicaragua.
  • Und „Kirche turnt“ weiter mit Andrea Hölzle, am Montagabend um 20.00 bis 21.00 Uhr: FunktionellesTraining. Herzliche Einladung zum Online-Training.

Herzliches, auch im Namen des Kirchengemeinderats

Ihr und euer Götz Häuser