Newsletter 8-2022

Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist. Seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen!

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Den Impuls für den aktuellen Newsletter hab ich gestern geschrieben – vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Ich schicke ihn euch trotzdem kaum verändert zu, weil uns als Christen gerade jetzt erst recht das Beten aufgetragen ist. Dass wir die Welt ins Gebet nehmen und beharrlich dabei bleiben, im Gespräch miteinander und vor allem im Gespräch mit Gott – darum geht es in der Monatslosung für März: Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist. Seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen!

Früher konnte ich im Schwimmbad locker durch ein 25m-Becken tauchen. Später hab ich meine Kinder damit beeindruckt. Ob ich es heute noch könnte? Wie lange halten wir es ohne Atemholen aus? Apnoe-Taucher schaffen über 11 Minuten. Wir normalen Leute würden lange vorher schon bewusstlos werden. Zumal es dabei nicht allein um frischen Sauerstoff geht, sondern auch darum, das Kohlendioxid und die verbrauchte Luft wieder loszuwerden.

So ähnlich ist es mit dem Beten auch. Nur dass es nicht wie unsere Atmung ganz von selbst „spontan“ geschieht. Man muss es uns schon sagen und wir sollen es einander sagen: hört nicht auf zu beten … betet allezeit! Weil das Gebet als Atemholen unserer Seele uns ins Zwiegespräch mit unserem Schöpfer zieht und in den Austausch mit dem Herrn der Welt – manchmal auch in einen schwierigen oder sogar stummen Dialog, in dem uns Gottes Geist aushilft und unser Seufzen übersetzt. Denn nicht auf unsere Worte kommt es an, sondern auf unser Gegenüber und auf die Suche nach Gottes Gegenwart. Darum verbinden manche – etwa im orthodoxen Christentum (auch in Russland und in der Ukraine) – das Beten mit dem Rhythmus ihres Atems oder ihres Herzens: „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner“ … und seiner und ihrer, und erbarme dich über deine ganze verstörte und verletzte Welt!

Auf diese Weise zieht das Beten uns gerade nicht – wie manche denken – aus dieser Welt heraus, sondern erst recht hinein: in ihre Schönheit und in ihre Schrecklichkeit, in Gottes Gegenwart und die Erfahrung seiner Abwesenheit, in den Dank und in die Bitte, in den Jubel und die Klage, in das Lied und in den Schrei. Dabei ist das Gebet keine Fernsteuerung für Gott und kein Instrument, das automatisch unsere Welt verändert. Und doch bewegt Gott unser Gebet und es verändert uns! Darum: Hört nicht auf zu beten – für den Frieden in der Ukraine und den Frieden in eurem Wohnzimmer. Hört nicht auf zu beten! Fangt immer wieder damit an, am besten jetzt und mit dem nächsten Atemzug!

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am 27. Februar um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt …“ heißt es sehr aktuell im Predigttext (Mk 8,31-38). Im Anschluss werden drei Kinder getauft – ein Zeichen der Hoffnung und des Widerstands.
  • WIR lesen die Bergpredigt. An fünf Sonntagen (6., 13., 20., 27. März und 3. April) geht es im Gottesdienst um zentrale Worte Jesu in der Bergpredigt. Dazu gibt es im Anschluss ein Paket mit Anregungen zur Vertiefung, das jeweils am Sonntagabend / Montag über diesen Verteiler verschickt wird. Damit können die Hauskreise und Gruppen in unserer Gemeinde, aber auch einzelne den Spuren der Worte Jesu nachgehen und miteinander ins Gespräch kommen. Ab kommendem Sonntag ist die kleine Bibliothek zur Bergpredigt eingerichtet (auf dem Tischchen in der Johanneskirche). Bücher dürfen für maximal 3 Tage ausgeliehen werden (bitte in die Liste eintragen); Kopien sind im Gemeindebüro möglich. Wir schön, dass so viele in unserer Gemeinde dabei sein möchten.
  • Auch im Glaubenskurs geht es in diesem Jahr ab 8. März ( sowie 15., 23., 30. März und 5. April, jeweils um 19.30 Uhr) um „GLAUBEN  ENTDECKEN  mit Texten der Bergpredigt“. Dabei sein kann man entweder live im Gemeindesaal oder digital über unseren ZOOM-Account. Für alle gibt es einen Anfangsimpuls zum Thema und danach Zeit zum Austausch in (digitalen) Kleingruppen. Abschließend treffen sich alle wieder im Plenum (online und vor Ort). Auf diese Weise können auch Leute dabei sein, die weiter weg wohnen oder nicht persönlich kommen können. Weitere Infos im Anhang; gerne zum Weitergeben. Willkommen sind alle, die mit anderen über die Bergpredigt und wichtige Glaubens- und Lebensfragen reden möchten. Nachfragen und Anmeldung im Gemeindebüro (Tel.: 22704), gerne auch über glaubenskurs@evkirchebuehl.de
  • Ebenfalls am 8. März findet der Infoabend für einen Seelsorgekurs statt, der sich gezielt an Ehrenamtliche wendet. Die Leitung liegt bei Mirjam Keim (Pfarrerin & Klinikseelsorgerin) und bei Jürgen Fobel (Pfarrer & Seelsorgelehrer). Die intensive Ausbildung lohnt sich für die Menschen, die wir begleiten, aber auch für uns selbst. Im Anschluss können sich die Teilnehmenden für eine besondere Seelsorgeaufgabe beauftragen lassen. Weitere Informationen im Anhang. Kurzentschlossene sollten sich zügig anmelden.
  • Vorab zur Ansicht und schon mal als Hingucker hängt seit einigen Tagen auf unserem Johannesplätzle ein Modul der Photovoltaik-Anlage, die im Zuge der Baumaßnahme auf unserem Kirchen- und Gemeindesaaldach installiert werden soll. Denn wir wollen in Zukunft unseren Energiebedarf aus regenerativen Quellen decken. Das rechnet sich für unsere Schöpfung, aber auch für unseren Geldbeutel (CO2-Bepreisung). Danke für alles Mitdenken und Nachfragen, Mitbeten und Spenden. Weil wir dieses Zukunftsprojekt nur gemeinsam meistern, mit dem großen Baumeister Christus an der Spitze – der uns „leuchtet wie die Sonne“ (Offb. 1,16).
  • Kirche und Geld – ein spannendes Thema und für nicht wenige Leute ein Aufreger-Thema. Leider gibt es hier auch viel Unkenntnis, zum Beispiel über angebliche „Privilegien“ oder die missverständlich so genannte „Kirchensteuer“. Dazu gibt es aktuell sehr einen informativen, gut lesbaren Flyer, der im Gemeindezentrum im Foyer ausliegt – gerne bedienen und weitergeben. Unterm Strich gibt unsere Kirche (und gibt unsere Gemeinde) deutlich mehr in unsere Gesellschaft hinein, als sie bekommt!
  • Herzliche Einladung am 4. März um 18.30 Uhr zum Weltgebetstag, dieses Jahr in der katholischen Kirche St. Maria in Kappelwindeck. Ein ökumenisches Team hat den Gottesdienst vorbereitet, der in diesem Jahr nach Großbritannien schaut unter dem Motto „England, Wales und Nordirland – Zukunftsplan Hoffnung“.

Mit herzlichen Grüßen, auch Im Namen des Kirchengemeinderats,

und im Gebet verbunden, Ihr und euer Götz Häuser