Newsletter 43-2022

Reformation ist keine zentnerschwere Last und Überforderung, kein Strukturprogramm und kein kirchlich verordneter Prozess. Sondern immer eine wunderbare Überraschung, ein leichtes und zugleich gewichtiges Geschenk, vor allem aber eine große Freude. Reformation als Neuentdeckung der Barmherzigkeit Gottes, als geistliche Überwältigung durch die Gnade Jesu Christi, als Befreiung und als Fest!

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Auf den meisten Bildern wird Martin Luther eher ernst, entschlossen, manchmal auch ein wenig grimmig dargestellt. Ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen den Ablasshandel und gegen die Papstkirche der damaligen Zeit. Ein streitbarer Theologe, der am 31.10. 1517 mit seinen 95 Thesen eine weltgeschichtliche Bewegung in Gang gesetzt hat. Und offenbar hatte der ehemalige Augustinermönch tatsächlich cholerische Züge und einen Hang zur Schwermut. Doch gerade darum gefällt mir der kleine Playmobil-Luther so besonders gut. Weil er uns den Bruder Martin vom Denkmalsockel auf Augenhöhe holt und weil das typische Playmo-Lächeln hier gerade nicht harmlos und  kindlich wirkt, sondern dem Wesen des Evangeliums entspricht, das der junge Hochschullehrer und Gemeindeseelsorger vor gut 500 Jahren wiederentdeckt hat beim Lesen in der Heiligen Schrift. Denn davon schreibt der Wittenberger Bibelübersetzer: wie er – als ihm der wahre Sinn der Worte aus dem Römerbrief endlich aufging – wie er befreit und fröhlich war, begeistert und beflügelt und erfüllt von einer großen Freude. Und wahrscheinlich hat er damals laut gesungen, eines seiner vielen neuen Lieder.

So nämlich ist das mit der Reformation, um die es immer geht im Glauben und in der Kirche und um die es auch heute geht in den großen Umbrüchen unserer Tage. Reformation ist keine zentnerschwere Last und Überforderung, kein Strukturprogramm und kein kirchlich verordneter Prozess. Sondern immer eine wunderbare Überraschung, ein leichtes und zugleich gewichtiges Geschenk, vor allem aber eine große Freude. Reformation als Neuentdeckung der Barmherzigkeit Gottes, als geistliche Überwältigung durch die Gnade Jesu Christi, als Befreiung und als Fest! Darum geht es auch heute, wenn wir uns den Umbrüchen in unserer Gesellschaft stellen und den Veränderungen in unseren Kirchen und Gemeinden. Zumal vor den dunklen Hintergründen unserer verwirrten und gefährdeten Welt. Reformation ist ihrem Wesen nach eine Befreiungsbewegung aus dem Evangeliums. Die neuen Formen von Kirche und Gemeinde gehen daraus hervor. Aber mit der großen Freude fängt es immer wieder an.

Im Folgenden einige neue Einladungen und Infos:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag 30. Oktober um 10.00 Uhr mit Prädikantin Nicole Faller. Zugleich finden unsere Kindergottesdienste Minikirche und Bibelbande statt – sie machen sich seit neustem etwas früher auf den Weg, gleich nach der Begrüßung und während des ersten Liedes. Für die Bibelbanden-Kinder gibt es gleich am Eingang eine eigene Bankreihe. Am Sonntag werden wir auf unserer Gemeindefreizeit zur gleichen Zeit auch Gottesdienst feiern, im „Wörnerberger Anker“ in der Nähe von Altensteig im Schwarzwald, und werden an euch denken.
  • Seit Montag, 24.10. ist der 24/7-Gebetsraum geöffnet (in der früheren Wohnung von Familie Weber) – ein wunderbarer Ort zur persönlichen Begegnung mit Gott. Alex Unverhau hat die Räume mit einem engagierten Team liebevoll gestaltet. Sie schreibt dazu: Neben dem Effekt, dass es einem selbst gut tut, zur Ruhe zu kommen und sich einen Termin mit Gott zu setzen, bietet der Raum die Möglichkeit, andere zum Beten einzuladen. Erfahrungsgemäß zeigen auch Leute, die normal gar nicht in die Kirche gehen, Interesse, wenn man sie einlädt mitzukommen und machen somit eine gute Erfahrung mit dem Beten. Auch über Gemeindegrenzen hinweg darf der Raum gerne gebucht werden. Wir möchten Menschen zum Beten anregen und einladen mit dem ins Gespräch zu kommen, der das Universum geschaffen hat und gleichzeitig jeden so unglaublich liebt. Etwas Wichtigeres und Tieferes gibt es eigentlich gar nicht. Oder? Wenn der König der Könige einlädt zu seinem Thron zu kommen – wow! Das kann man auch jederzeit zu Hause machen, aber leider geht es oft unter im Alltag. Der Gebetsraum lädt ein, einen oder gerne auch mehrere feste Termine mit Gott zu machen. Und vielleicht entsteht daraus ja auch eine Gewohnheit? Wer weiß. Eigentlich sollte aus dem Beten heraus unser Tun entstehen, damit wir mit den Kräften gut haushalten und dort uns einbringen, wo Gott wirken möchte. Und ich bin zutiefst davon überzeugt: Manche Dinge passieren so lange nicht, bis einer dafür betet (Hes 22,30) und dadurch wird dann Gott verherrlicht (Joh 15,7.8.16). Was für ein krasser Auftrag! 😊 Reservierungen sind online möglich (www.evkirchebuehl.gebetonline.ch) oder auf dem im Foyer ausgehängten Plakat.– Unbedingt erleben, genießen, sich stärken lassen in dieser Oase!
  • Am Montag 31. Oktober sind alle herzlich eingeladen um 19.00 Uhr zum zentralen Reformationsgottesdienst in der Markuskirche in Gaggenau mit den Pfarrerinnen Urte Bejick und Nicola Friedrich.
  • 18 Jugendliche sind in diesem Jahr in den Herbstferien bei der Fortbildung für die Jugendleiter-Karte (JuLeiCa) mit dabei. Und nach aktuellem Stand kommen alle aus der Bühler Jugendarbeit. Wie schön, dass so viele Jugendliche sich in unserer Gemeinde wohlfühlen und nicht nur irgendwie dabei sein möchten, sondern auch mitmachen und Verantwortung übernehmen, vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit. Gut, wenn wir sie gut begleiten, auch im Gebet.
  • Im Anhang schicke ich noch einmal unser aktuelles Energie-Spar-Konzept herum – zur Info und Beherzigung. Das von unserem Umwelt-Team erarbeitete Konzept haben wir im Kirchengemeinderat als verbindliche Richtlinie beschlossen. Lasst uns unseren Beitrag leisten: zum Sparen von Heiz- und Energiekosten, aber auch zum Schutz unserer gefährdeten Welt! Am besten wir achten alle gemeinsam darauf, wenn es demnächst kälter werden wird.
  • Immer wieder, so auch aktuell suchen wir Leute, die sich beim Geburtstags-Besuchsdienst engagieren möchten. Dazu gehört, den jeweiligen, über 75jährigen Geburtstagskindern persönlich einen freundlichen Gruß aus unserer Gemeinde zu überbringen. Oft entstehen dabei gute Kontakte. Manchmal sind unsere Leute der einzige Besuch an diesem Tag. Die Aufgabe ist nicht schwer – wir begleiten jede und jeden beim Hineinfinden. Dabei entscheidet jede/r selbst, wie viele Besuche er/sie übers Jahr hin machen möchte – eine schöne und erfüllende Aufgabe.
  • Außerdem suchen wir aktuell auch wieder Leute, die uns beim Austragen unserer Gemeindebriefe unterstützen. Dabei geht es dreimal im Jahr um einen ausgedehnten Spaziergang, bei dem die Gemeindebriefe in die Briefkästen verteilt werden. Aktuell sind folgende Straßen wieder zu vergeben: Freiburger-Straße, Karlsruher-Straße, Mannheimer-Straße, Johann-Fraaß-Straße, Karl von Beust-Straße, Prälat-Fischer-Straße, Robert-Schumann-Straße, Im Grün und Im Wasserbett. Wer was übernehmen kann und mag, meldet sich bitte bei Brigitte Seebacher im Gemeindebüro (07223 22704, oder auch per Mail: post@evkirchebuehl.de).
  • Am 9. November lädt die Stadt Bühl um 17.30 Uhr zum Gedenken an die Pogromnacht von 1938 ein, beim Mahnmahl in der Nähe der ehemaligen niedergebrannten Synagoge auf dem Johannesplatz.
  • Am 13.11. laden wir nach dem Gottesdienst zur Gemeindeversammlung ein. Auf der Tagesordnung steht diesmal ein ausführlicher Bericht über die Arbeit des Kirchengemeinderats und über die aktuellen Themen und Entwicklungen in unserer Gemeinde, etwa im Bereich der Arbeit mit Kindern und Familien und in der Jugendarbeit. Weitere Themen und Anliegen aus der Gemeinde am besten beim Vorsitzenden der Gemeindeversammlung, Tobias Rienth bekanntgeben.
  • Am 13.11. um 15.30 Uhr findet ein Chor-Konzert in unserer Johanneskirche statt:. Unter dem Motto „Laudate Dominum – Preiset den Herrn“ begeben wir uns auf eine musikalische Reise durch 4 Jahrhunderte. Ein Projektchor aus Mitgliedern des Philharmonischen Chores Baden-Baden, des Gesangsvereins „Fremersberg Sinzheim 1869 e.V.“ und des Gesangsvereins „Waldlust Schiftung e.V.“ lädt herzlich dazu ein. Zu Hören sind Kompositionen von Heinrich Schütz (350. Todestag), Johann Sebastian Bach, aber auch aus der und aus unserer Zeit. Mit berührenden und beschwingten Melodien, umrahmt von Harfe und Klavier, bringt der Chor den Zuhörern eine musikalische Botschaft der Hoffnung und Zuversicht. Der Eintritt ist frei. Spenden willkommen.
  • Am 13.11. abends treffen wir uns 19.30 Uhr zum Gebet für verfolgte Christen, die unsere Aufmerksamkeit und unseren Beistand im Gebet so dringend brauchen.

Mit herzlichen reformatorischen Grüßen,

auch im Namen des Kirchengemeinderats, Ihr und euer

Götz Häuser