Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,
Aart und Elien Ruow schreiben uns: Fühlt ihr euch auch wohl in unserem Gottesdienst am Sonntagmorgen? Alles Menschen, die wir kennen, die gleiche Sprache sprechen (wenn man absieht von einigen Schwaben und Niederländern …), mit denen wir unseren Stil des Glaubens gemeinsam haben oder sogar persönlich befreundet sind. Wenn wir nicht aufpassen, laufen wir Gefahr, uns nie wirklich bewusst zu werden, dass wir zu einer äußerst vielfältigen Gemeinschaft gehören, die weltweit sehr verschiedene Formen haben kann.
Wir beide erfuhren das vor einiger Zeit, als wir in den Niederlanden bei der Beerdigung von jemand aus der erweiterten Verwandtschaft waren. Jemand, dessen Vorfahren aus Süd-China kamen und später nach Niederländisch Indien (heute Indonesien) auswanderten, sich dort zu den Christentum (katholisch) bekehrten, in den Wirren nach der Unabhängigkeit von Indonesien letztendlich in den Niederlanden landeten und auch nach vielen Jahren nur mühsam Niederländisch sprachen. Und jetzt wurde der Gottesdienst von einem katholischen Priester, teilweise in indonesischer Sprache, gefeiert. – Und das Wunder war, dass wir uns zuhause fühlten und von seinen Worten angetan waren. Eine sehr tiefe Aussage war, dass Sterben nicht ein Abschied vom Leben ist, sondern letztendlich bedeutet: das eine Geheimnis zu verlassen, um in das andere einzutreten und entsprechend dem Wort Jesu die Hoffnung für Sicherheit einzutauschen. Und am Ende des Gottesdienstes wurde jeder, der sich berufen fühlte, eingeladen an der Eucharistie teilzunehmen (!).
Alles war anders als wir gewohnt sind, und trotzdem waren wir in die Gemeinschaft eingebunden. Also, wirklich: die Gemeinschaft Christi in dieser Welt ist sehr viel breiter als nur ein Grüppchen in einem Saal in Bühl.
Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:
- Herzliche Einladung zur zweiten Konfirmation am 5. Mai, ebenfalls im großen Saal im katholischen Gemeindehaus in der Stadt (Wiedigstraße 9), gerne wieder mit vielen Leuten auch aus unserer Gemeinde😊! So nehmen wir die Jugendlichen in unsere Mitte. Auch dieser 2. Konfirmationsgottesdienst beginnt (mit Rücksicht auf die anschießenden Familienfeste) um 10.00 Uhr (!). Dann wird die andere Hälfte unserer Konfirmandengruppe konfirmiert. Wie üblich wird auch dieser Gottesdienst im Livestream übertragen und ist mit einem anschließenden Kirchenkaffee verbunden.
- Heute am 2. Mai laden wir um 20.00 Uhr alle Leute in unserer Gemeinde zu einem Gemeindeseminar ein, in dem wir miteinander lernen und üben, wie wir unseren Glauben in einfache persönliche Worte fassen können. Schon lange haben wir uns vorgenommen, dieses Thema miteinander anzugehen und regelrecht zu üben, wie wir unseren Gauben persönlich und ansprechend in Worte fassen können. Weil wir alle Zeugen sind und immer wieder auch ganz unvermutet herausgefordert werden, anderen zu erzählen, was uns im Glauben wichtig, wertvoll und kostbar ist, was uns stärkt aber gegebenenfalls auch Mühe macht. Die meisten Menschen interessiert weniger, was die „offizielle Lehrmeinung“ ist, sondern, was wir persönlich damit erlebt haben, warum uns dieser Glauben etwas bedeutet und welche „Hoffnung, in uns ist“ (1. Petr 3,15). Wir werden an diesem Abend nicht vor allem theoretisch nachdenken, sondern sehr praktisch und menschenfreundlich ins Üben miteinander kommen. Seid dabei!
- Am kommenden Samstagabend 5. Mai um 19.00 Uhr laden wir wieder zum Lobpreisgottesdienst ein, in den großen Raum im Caritas-Haus in der Mühlenstraße 12: gemeinsame Zeit zum Gott-Loben und Anbetungslieder singen, miteinander Beten und sich inspirieren lassen von Gottes Gegenwart durch seinen Geist. Danke an die Band um Norbert Gatz für diese Einladung und eure Gestaltung und für den geistlichen Raum, den ihr hier öffnet (siehe auch das Plakat im Anhang).
- Am 9. Mai, an Christi Himmelfahrt, treffen wir uns um 11.00 Uhr zum Gottesdienst bei der Kapelle zum Guten Hirten auf dem Sand bei der Schwarzwaldhochstraße, also buchstäblich dem Himmel etwas näher. Wir feiern dort – kraftvoll unterstützt von unserem Bühler Posaunenchor – gemeinsam mit der gastgebenden Kirchengemeinde in Bühlertal und mit unseren neuen Nachbarn aus den Kirchengemeinden in Lichtenau und Scherzheim. Über diese neue und erweiterte Gemeinschaft im südlichen Kooperationsraum in unserem Kirchenbezirk freuen wir uns sehr. Am 12. Mai (Muttertag 😊) sind wir dann wieder in der neuapostolischen Kirche zu Gast zu einem ganz „normalen“ Gottesdienst.
- Wie gut, dass am vergangenen Sonntag, am 28. April, so viele Leute auf dem Kirchplatz vor der katholischen Stadtkirche zusammenkamen, um Aufzustehen für die Demokratie. Und dass Charlotte Rienth aus unserer Mitte stellvertretend die Bühler Christen zum Miteinander Reden aufgerufen hat. Vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung in zwei Diktaturen in unserem Land (der NS-Zeit und der sozialistischen Diktatur) hat die fast 95-jährige mit ihren Gedanken und dem Aufruf zum Gebet auch für Europa viele Menschen bewegt und ermutigt.
- Doch auch für unser Bauprojekt brauchen wir das Gebet: dass wir unseren Dank für alles gute Gelingen und für alle Unterstützung, aber auch unsere Bitten um Segen und Schutz und um weitere Unterstützung Gott ans Herz legen. Und dass wir auf diese Weise unser Vorhaben gemeinsam tragen. Im Anhang findet ihr den neuen Gebetszettel, der auch im Caritas-Haus und in den anderen Räumen ausgelegt wird. Danke fürs gemeinsame Beten!
- Im Juni geht es wieder los mit dem Stadtradeln, einer deutschlandweiten Initiative in zahlreichen Kommunen. Natürlich werden wir wieder ein ökumenisches Team bilden und wollen mit möglichst vielen Radlern aus unseren christlichen Gemeinden hier in Bühl ein Zeichen setzen. Im vergangenen Jahr sind wir auf Platz 3 geradelt 😊. Vielleicht überholen wir in diesem Jahr noch das eine oder andere Team? Vor allem aber wollen wir mit unseren Beinen und mit unserem Einsatz zeigen, wie eine ökologisch sinnvolle Mobilität aussieht.
- Und noch – schon mal vorab, für einen hübschen Knoten im Terminkalender: Vom 18.-20. Oktober laden wir alle Gemeindeglieder ein zur Gemeindefreizeit im CVJM-Schloss Unteröwisheim (bei Bruchsal). Es gibt komfortable Zimmer, eine gute Küche, ein wunderbares Schlossgelände und vor allem eine gute gemeinsame Zeit für uns als Gemeinde für einzelne und Familien und für alle Generationen. Freut euch drauf. Das tut uns gerade in dieser Exilszeit gut.
Mit herzlichen Grüßen, auch vom Kirchengemeinderat, dankbar für die Verschiedenheit in unserer Gemeinde und drumherum,
euer
Götz Häuser