Newsletter 14-2021

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Es war ein seltsamer Ostergottesdienst, mit kleiner Besetzung in unserer Johanneskirche, weil gerade in diesen Tagen die Inzidenzzahlen so in die Höhe gegangen waren (schön, dass in der Zeitung so positiv darüber berichtet wurde, siehe Anhang).

Und dennoch haben wir gefeiert: laut und fröhlich, mit Posaunenchor und kraftvollem Gesang, im Licht des Ostersonntags und der Osterkerze und mit der wunderbaren Botschaft, dass der Auferstandene gerade zu denen kommt, die auf der Flucht sind vor Frust und Überforderung, vor Zukunftsangst und Schwermut. Dass Christus zu den Zweiflern kommt und zu denen, die sich in der Bibel nicht so gut auskennen. Mit denen verbringt Jesus seinen ersten Tag im Neuen Leben, den entscheidenden Tag der Weltgeschichte, geht mit ihnen wandern und erklärt ihnen die Bibel, isst mit ihnen zu Abend und zeigt sich ihnen in seiner Lebendigkeit und Gegenwart (Lukas 24,13-31). Und wenn Jesus mit denen geht, dann auch mit uns, um uns mitzunehmen in sein Leben und in seine Freude!

Für diese helle Freude und für die Gegenwart des auferstandenen Christus steht die Osterkerze, die auch in dieser Osternacht in der nächtlichen Kirche entzündet wurde und die uns nun ein Jahr lang leuchtet und an Christus in unserer Mitte erinnert.

Das Kreuz glänzt golden und silbern und ist vom Symbol des Todes zum Zeichen des Glanzes und der Königsherrschaft Gottes geworden. Immer mit dem fünf roten Punkten, die für die fünf Wunden Jesu stehen, die der Auferstandene bleibend an sich trägt (Lk 24,39; Joh 20,27). Dazu die griechischen Zeichen „X“ und „P“, die Anfangsbuchstaben von „Christus“,  und „A“ und „Ω“ (erster und letzter Buchstabe des griech. Alphabets), weil Christus Anfang und Ende in Händen hält und damit alle Macht und alle Welt, das Leben, Raum und Zeit (Mt 28,18; Offb. 1,8).

Der Regenbogen steht für den ersten Bund Gottes mit dem Menschen (nach der Sintflut, Gen 9,12-17) und für die Fülle und Vielfalt des göttlichen Lichts (Gen 1,3; Joh 8,12), das sich in unserem Leben bricht und diese Welt – trotz allem – bunt macht und schön. Und Gottes starker Arm, der uns nicht untergehen lässt (Mt 14,31) und aus dem tiefen Wasser zieht ins Leben und ins Wasser des Lebens (Ps 36,9-10). Dazu die Umschrift der aktuellen Jahreslosung: „seid barmherzig wie auch euer himmlischer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,36)! Weil wir im Zeichen des Osterlichts nicht nur Bedürftige und Empfangende sind, sondern für uns und andere aus dem Vollen schöpfen, als Reflektoren und Verstärker, als Scheinwerfer und Menschen, die im besten Sinne Feuer gefangen haben und das Licht in diese Welt tragen (Mt 5,16).

Bild 1 - 4me ICH LEBE ...
  • In der Kirche steht die neue Osterkerze in einem schönen Kupferbecken umgeben von kleinen Osterkerzen – einige sind noch übrig und dürfen gerne mit nach Hause genommen werden.

    Das Gleiche gilt für die Osterkarten im Foyer, ein paar kleine Hoffnungskärtchen sind noch übrig, dazugekommen sind Postkarten zum Mitnehmen „Ich lebe“ – sagt Jesus, „und ihr sollte auch leben“ (Joh 14,19). Lasst euch daran erinnern und ermutigen; verschenkt und verschickt die Karten, um andere zu ermutigen!
  • Wie schön war es, am vergangenen Sonntag und Montag (bevor der Regen kam) auf den Bühler Straßen und Plätzen die vielen mit bunter Straßenkreide geschriebenen Osterbotschaften zu sehen: in der Innenstadt in der Fußgängerzone, auf dem Kreisel vorm Rathaus, in Wohngebieten und sogar auf manchen Wanderwegen um Bühl herum. Wie viele (unbekannte) Menschen hat das überrascht, erfreut, berührt, gestärkt…!? Dafür hat sich das frühe Aufstehen und das Unterwegssein am kalten Ostermorgen gelohnt!
  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag, 11. April, mit Prädikantin Julia Cord aus Rastatt. Weiterhin gilt, dass wir an jedem Sonntag Gottesdienst feiern, nach Möglichkeit mit der in der Kirche präsenten Gemeinde (wenn die 7-Tage-Inzidenz-Zahlen unter der 200er-Marke liegen), dann findet zugleich auch der Kindergottesdienst statt. In jedem Fall feiern wir online, im Live-Stream über unseren YouTube-Kanal.
  • Wie üblich ist unsere Johanneskirche tagsüber geöffnet und lädt zum Schweigen, Beten, Nachdenken aber auch zum Betrachten der ausdrucksstarken Bilder von Christel Holl ein, die sie unserer Gemeinde noch eine Weile zur Ausstellung überlässt. Der Weg Jesu ins Leiden und Sterben und in die Auferstehung steht in diesem 15- Bilder umfassenden Werk zum christlichen Glaubensbekenntnis im Zentrum.
  • Gerne lade ich auf diesem Weg noch einmal  zum Gemeinde-Seminar mit Friedemann Büttel ein, das wir am Samstag 17. April von 11.00 bis 13.00 Uhr in verkürzter Form eines Online-ZOOM-Seminar durchführen werden. Eine gute Gelegenheit, dass wir uns als Gemeinde aus unterschiedlichen Bereichen und Gruppen begegnen und miteinander reden, einender stärken, befragen uns austauschen – das, was uns gerade so fehlt! Es gibt Impulse und Herausforderungen, Austausch und Gespräche und eine gemütliche Kaffeepause.
    Infos zur Person von Friedemann Büttel (evang. Pfarrer & Religionslehrer in Weißenburg und mein Freund), zu seinem Anliegen und zu seinem Buch „Mehr! Warum es sich lohnt, Jesus zu folgen“ gibt es unter diesem Link: (Einladung zu einem Online-Kurs – machen wir so nicht, aber die Richtung ist dieselbe). Wer das Buch erwerben möchte (muss nicht sein), kann sich im Foyer bedienen: einfach mitnehmen und den Betrag in Höhe von 16,90 in die kleine Kasse legen. Eingeladen sind alle in unserer Gemeinde und drumherum! Einige Anmeldungen sind schon eingegangen, weitere Rückmeldungen gerne an mich oder ans Gemeindebüro: post@evkirchebuehl.deWir freuen uns auf viele Begegnungen und Gespräche auf unserem digitalen Johannesplätzle.
  • Einige Familien, Gruppen, Einzelne, Paare haben am Gründonnerstag und vielleicht auch an einem anderen Feiertag das Abendmahl miteinander gefeiert, mit uns am Bildschirm (online im Gleichklang mit der ausführlichen Liturgie) oder auch mit der im Foyer ausgelegten und per Newsletter verschickten Liturgie. – Wie ist es euch damit ergangen, wie war das Feiern auf diese bisher ungewohnte Weise? Ich würde mich über Rückmeldungen und Erfahrungsberichte freuen; das wäre wichtig auch für uns im Kirchengemeinderat, in dem ir uns ja auch Gedanken machen, wie wir das in Zukunft miteinander halten.

Herzliche österliche Grüße, auch im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser