Gemeindeinfo 19.August 2020

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

normalerweise würden wir uns in diesen Tagen aufs Zwetschgenfest freuen. Unser emsiges Team wäre längst dabei, den Gemeinde-Einsatz im Café Klatsch vorzubereiten (wir wären diesmal am Freitag und am Montag dran gewesen). Und wie gerne hätten wir in gewohnter Weise den ökumenischen Gottesdienst gefeiert.

Normalerweise wären längst auch unsere Pläne für die zweite Jahreshälfte im Kasten, auch wie wir mit dem neuen Konfikurs beginnen und in welcher Weise wir das Erntedankfest feiern werden, volle Kirche am Sonntag und endlich wieder Kirchenkaffee und ein normaler Betrieb in unseren vielen Gruppen und Teams … Aber es ist in diesen Zeiten nichts wirklich normal. Und uns schwant, dass das auch nach der Sommerpause nicht so bald und zügig anders werden wird – so wie gewohnt und früher und normalweise halt.

Natürlich könnte diese Aussicht uns so richtig mürbe machen. Und vermutlich schüttelt niemand von uns dieses große Unbehagen einfach ab. Wir können uns von Jesus aber auch – gerade jetzt im Sommer – das große Bilderbuch der Schöpfung aufschlagen lassen (unter freiem Himmel, in der Bergpredigt in Matthäus 6) und auf Jesus hören, wenn er uns sagt: SORGT  EUCH  NICHT!

Kolibri, Vogel, Flügel, Tier, Schnell, Flattern

Seht euch die Vögel an, die keine Ahnung von Landwirtschaft haben und kein Geld zum Einkaufen, und Gott euer Vater ernährt sie dennoch – so wie euch auch und erst recht!

Und schaut auf die schönen Blumen, auch wenn sie jetzt in diesen heißen Tagen schneller welken. Gott schmückt und kleidet sie so phantasievoll, leuchtend, bunt – und kümmert sich dabei doch noch viel mehr um euch. Und zwar nicht nur um Nahrung und Kleidung, sondern um euer ganzes Leben.

Blume, Blumen, Hintergrund, Tapete

Natürlich nicht im Sinne einer all inclusive Urlaubsreise. Sondern so, dass er uns ins Vertrauen zieht und dabei unseren Blick auf uns und auf die Welt verändert: wenn wir in Verbindung mit ihm bleiben, wenn wir mit ihm reden (dauernd) über das, was wir erleben. Jammern und Grummeln hält er aus; Fragen stellen hilft weiter; Danken weitet unseren Blick. – Sorgt euch nicht, sagt Jesus, und wenn schon, dann nicht gleich fürs ganze nächste Jahr. Versucht mal, euch auf heute zu beschränken. Sorgt euch nicht – ich sorg für euch! Statt dessen kümmert euch mit mir um meine Menschen und um meine Welt, um eure Nachbarn und um meine Gemeinde.

Martin Luther hat auch ins Bilderbuch der Schöpfung geschaut und hat es ein wenig anders ausgedrückt – sinngemäß, in einem nicht wirklich autorisierten Zitat, das zum Zwetschgenfest normalerweise an unserer Johanneskirchenwand hängt:

Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Zwetschgenbäumchen pflanzen.

Wir haben dieses Banner wieder aufgehängt, auch ohne großes Fest. Es passt zur Erntezeit und zur Weltuntergangsstimmung, die manche Leute umtreibt, auch. Vor drei Jahren, zum Jubiläum für „500 Jahre Reformation“  sind wir mit dieser Botschaft durch die Stadt gezogen – wer erinnert sich? Dabei war diese Ermunterung nicht für die großen Festzeiten gemeint oder für besonders schöne Spätsommertage, sondern für die anstrengenden und chaotischen Erfahrungen, für Corona-Zeiten und ein aufgeheiztes Klima in der Welt.

Darum kommt gerne in den nächsten Tagen mal vorbei und schaut euch unser Banner an. Nehmt Luthers Ruf zur Hoffnung mit in euren Alltag und in die Ferien. Nehmt Jesu Ruf zum Sorgen-Lassen mit an den Schreibtisch und an den Baggersee, mit vor den Fernseher zum Nachrichtenschauen oder zum Einkaufengehen und zum Beten. Mal sehen, wie wir den Herbst erleben werden, als einzelne und als Gemeinde. Mal sehen, wie Gott in diesen Zeiten für uns sorgt und wie er uns überrascht.

Im Folgenden wie immer einige Infos, Einladungen und Hinweise:

  • Herzliche Einladung zu unseren Sonntagsgottesdiensten, in den kommenden Wochen mit Alex Unverhau und Daniela Höschele (live und im Stream über unseren YouTube-Kanal); Vertretung in dringenden seelsorglichen Fällen hat Pfr. Jürgen Knöbl (Steinbach).
  • Für Ende August sind neue Informationen von Seiten unserer Landeskirche angekündigt, wie und unter welchen Bedingungen wir unsere Gottesdienste und unser Gemeindeleben gestalten können. Natürlich hoffen wir auf erweiterte Spielräume und Bewegungsmöglichkeiten. Dabei hängt vieles von der allgemeinen Lage in Sachen Covid-19-Pandemie ab.
  • Lasst uns weiterhin für unsere katholische Schwestergemeinde beten und für alle Haupt- und Ehrenamtlichen, dass die sie sich neu sortieren und gut miteinander reden können, dass geklärt wird, was zu klären ist, dass sie zur Ruhe kommen und mit einem guten Nachfolger auf der Pfarrstelle bald wieder aufbrechen können. Aber auch dass die Ökumene weiter wächst, die nicht an den Pfarrern hängt, sondern eine Auftrag an die gesamte Kirche und Gemeinde ist.
  • „Laufen mit Herz“ läuft. Unsere jährliche sportliche Spendenaktion zur Finanzierung der Gemeindediakonenstelle von Ute Gatz ist in der „heißen Phase“. Im Blick auf das Lauftraining der fünf beteiligten Lauftandems, die gemeinsam im Team jeweils einen Halbmarathon absolvieren. Ich bin diesmal auch wieder auf dieser Distanz dabei (und arbeite noch an der nötigen Kondition J). Die heiße Phase gilt aber auch im Blick aufs Spendensammeln – da können wir noch kräftig Unterstützung brauchen! Nähere Infos und Spendenbutton

    Dazu gibt es einen weiteren gelungenen Filmclip zu unserer Aktion von Jonas Borho und mit etlichen Engagierten aus unserem Gemeinde-Läufer-Team.
  • Die nächste „Gemeinde-Infomail in Zeiten von Corona“ (dann schon Nr. 26) wird es wieder im September geben, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Mittlerweile wird dieser Impulsbrief und Newsletter an etwa 250 Mailadressen bzw. Personen, gesendet. Schön, dass immer noch neue Interessenten dazukommen, aus der Nähe und aus unserer Bühler Kirchengemeinde, aber auch aus einer erweiterten Gemeinde, die sonntags an verschiedenen Orten anderswo in Deutschland mit uns Gottesdienst feiert.

Uns allen wünsche ich schöne Sommertage beim Vögel-Beobachten und Blumen-Betrachten, beim Zwetschgenbäumchen-Pflanzen (und Zwetschgenkuchen essen J).

Herzliche Grüße, auch im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser