Gemeindeinfo 10.Oktober 2020

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

die Verdachtsfälle häufen sich; auch in Bühl gibt es mehr Infizierte und Betroffene der Pandemie; die „Einschläge“ kommen näher … und es geht mir mächtig auf den Geist! Wie die meisten Leute hab ich so genug von diesem blöden Virus, das uns seit über einem halben Jahr im Nacken sitzt und vor sich hertreibt.

Ich hätte gerne mein normales Leben zurück und könnte auf die Masken und die Sonderregeln und die Abstände wunderbar verzichten.

Und dann kommt jetzt auch noch der Herbst … Man könnte mürrisch werden oder schwermütig, misstrauisch und ängstlich … – könnte man. Kann man aber auch bleiben lassen, weil das Virus davon nicht verschwindet und weil der Herbst trotzdem kommt.

Wie gut darum, dass wir gerade jetzt zum Herbstauftakt das Erntedankfest feiern (eigentlich am ersten Sonntag im Oktober; wir sind in dieser Hinsicht meistens eine Woche später dran). Erntedank, dieses kunterbunte und üppige Fest, großzügig und verschwenderisch wie uns die Schöpfung wunderbar und reich beschenkt, wie uns der Schöpfer mit reifen Früchten und gesundem Gemüse versorgt, mit Farben und mit so viel Schönheit überrascht. Und wie er uns zur Dankbarkeit ruft, zum Perspektivenwechsel – grad erst recht!

Nein, das Leben besteht nicht nur aus Corona! Dieses Virus verändert vieles, aber nicht alles. Und es gibt mehr als 10.000 Gründe zum Danken, nicht nur für Ost und Gemüse!

Anstiften zur Dankbarkeit – ich weiß, das ist ein alter Hut, und doch immer wieder eine gute Übung: Achtgeben auf die vielen täglichen Geschenke – so viele, dass ich sie kaum alle wahrnehmen kann. Achtgeben auf die Schönheit von Menschen und Augenblicken, von Farbenspiele und Begegnungen; Wahrnehmen von bewältigten Krisen und mitreißender Musik, geschenkter Zeit und witzigen Erfahrungen: neulich hat jemand neben mir seine Maske statt über Nase und Mund versehentlich über die Augen gezogen, gedankenverloren oder einfach ungeschickt J. Und das mit dem Danken funktioniert auch, wenn man scheinbar keinen Grund und keine Lust zum Danken hat. Probier es aus, auch wenn‘s gerade in dir grummelt. Denk nach und schau dich um, und sag es einem anderen, sag es Gott!

Am Mittwoch hat Felix, einer unserer jugendlichen Konfi-Teamer, ein Gebet zum Abschluss ausgesucht – auch ein alter Hut, aber ein richtig guter: Herr, gib mir den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann. Gib mir die Gelassenheit, mich mit dem abzufinden, was ich nicht ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom andren zu unterscheiden.

Und nun wie immer ein paar Infos und Einladungen:

• Heute haben wir in unserem Kirchenbezirk Baden-Baden und Rastatt einen neuen Dekan gewählt: Steffen Mahler, aktuell Pfarrer in Efringen-Kirchen im südlichen Baden im Markgräflerland. Ab Januar 2021 wird er hierher ziehen und dann die Nachfolge von Dekan Thomas Jammerthal antreten.
• Außerdem wurde Ute Müller aus unserer Bühler Kirchengemeinde zur Vorsitzenden der Bezirkssynode gewählt – Gratulation!!

• am kommenden Sonntag am 11. Oktober feiern wir um 10.00 Uhr in unserer Gemeinde das Erntedankfest. Erfreulicherweise ist kein Regen angesagt, so dass wir draußen vor der Kirche Gottesdienst feiern können (das Straßenstück im Eingangsbereich ist gesperrt, Parkhaus offen und zugänglich). Wir feiern einen Familiengottesdienst, bei dem  natürlich auch die Kirchenschnecke Kleopatra vorbeikommt. Im aktuell üblichen 1½-Meter-Abstand dürfen wir auch ohne Masken singen und feiern nach dem Gottesdienst noch ein wenig weiter; es gibt Kirchenkaffe, Stockbrot am Feuer und was sich jede/r selbst zum Essen mitbringen (das übliche Teilen geht diesmal nicht). Gerne können noch Erntedank-Gaben in die Kirche gebracht werden, gerne auch Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Kaffee, Konserven … aber auch Hygieneartikel. Wir geben all das dann an den Tafelladen und auf diese Weise an bedürftige Menschen weiter. Am Ende des Gottesdienstes sammeln wir für vom Hunger bedrohte Menschen in unserer Welt! – ganz im Sinne des neuen Friedensnobelpreisträgers.
• Am 13. Oktober um 19.30 Uhr gibt es im Bürgerhaus einen spannenden und wichtigen Vortrag von Dr. Wolfgang Kessler: „Nachhaltig leben nach Corona“. Der Wirtschaftspublizist zeigt auf, wie die neoliberale Wirtschaftsordnung nach der Corona-Pandemie verändert werden sollte, um den großen Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden.. Im Anschluss an den Vortrag findet eine Diskussionsrunde statt. Kartenvorverkauf : Telefon (07223) 9316799; www.buergerhaus-buehl.de, Eintritt : 6 Euro.
• Am 22. Oktober, dem 80. Jahrestag der Deportation der badischen Juden ins südfranzösische Gurs lädt die Stadt Bühl um 14.00 Uhr zu einer Gedenkfeier am Mahnmal beim zentralen Busbahnhof ein. Dort wurden die letzten der 1940 verschleppten jüdischen Mitbürger aus Bühl, auch der damals 6-jährige Herbert Odenheimer / Ehud Loeb wie Vieh in Bahnwaggons verladen und abtransportiert. Wir wollen „ein Zeichen setzen, dass uns die Ereignisse von damals auch heute noch betroffen machen und sich solche Gräueltaten niemals wiederholen dürfen“ schreibt OB Hubert Schnurr. Lasst uns ein Zeichen setzen (ich selbst bin in dieser Woche leider unterwegs).
• Im Foyer unseres Gemeindezentrums hängen noch einige der persönlichen Steckbriefe unserer Konfis. Bitte vorbeischauen und einen oder zwei Steckbriefe mitnehmen: zum Beten für die Jugendlichen, vielleicht auch um mal ins Gespräch zu kommen (muss aber nicht sein, keine Patenschaft). Es wär schön, wenn wir bald alle Konfis verteilt hätten und keinen hängen lassen J.
• Wer hat Lust, dreimal im Jahr im Auftrag der Kirchengemeinde spazieren zu gehen? Für zwei Gebiete suchen wir Leute, die unseren Gemeindebrief austragen und in den Briefkästen verteilen: im Schuchsfeld (etwa 50 Adressen) und in der Innenstadt (etwa 60 Adressen). Alle Austräger/innen bekommen von uns die Gemeindebriefe abgezählt in einem Paket, mit Namens- und Adressenliste. Der Aufwand ist also gering. Zeitaufwand, etwa eine Stunde. Interessenten melden sich am besten bei Brigitte Seebacher im Gemeindebüro: 07223 / 22704.
• Außerdem suchen wir immer wieder Leute für unser großes Team im Geburtstags-Besuchsdienst. Alle Senioren unserer Gemeinde bekommen ab ihrem 75. Geburtstag von uns einen Geburtstagsgruß: ein ansprechendes Heft mit guten Gedanken und einen freundlichen Brief, den am besten jemand persönlich überbringt Natürlich muss man das in Corona-Zeiten erst recht vorher absprechen; manche Besuche sind nicht möglich. Aber es ist gerade in diesen Tagen so wichtig für viele ältere Menschen in unserer Gemeinde, dass sie erleben wie an sie gedacht wird und dass wir die Verbindung nicht abreißen lassen. Dabei kann jede/r aus dem Besuchsdienst-Team selbst entscheiden, wann und wie oft er Senioren besuchen bzw. kontaktieren mag (das können auch nur 5 Leute im Jahr sein). Wer hat Interesse an dieser wichtigen Aufgabe (Corona geht ja irgendwann auch wieder vorbei)? Weitere Infos gibt es bei Brigitte Seebacher im Gemeindebüro (07223 – 22704) und bei Elien Rouw.

Herzliche Grüße, auch im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser