Newsletter 9-2023

So gerne würden wir uns manchmal verbergen und verschließen, Augen und Ohren zuhalten und einfach abtauchen. So gerne würden wir uns angesichts des vielen Elends innerlich zurückziehen. Aber das ist nicht leicht, zumal es auch in nächster Nähe immer wieder dunkel wird, auch in uns selbst. Manchmal ist Abschotten eine hilfreiche Strategie, zum Selbstschutz. Doch auf Dauer entkommen wir dem eigenen und fremden Leiden nicht. Und das wäre auch nicht wirklich gut – wer wollte schon empfindungslos werden?

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

am vergangenen Sonntag ging es im Gottesdienst um Hiob, eine Persönlichkeit aus der Bibel, im Alten Testament. Kaum vorstellbares Leid hat er ertragen müssen: seine Familie, sein Hab und Gut, seine Gesundheit – alles hatte er verloren. Dazu kam die Verachtung seiner Frau, gefolgt vom Unverständnis seiner Freunde. Eine schwer erträgliche Geschichte! Und dann hatten wir an diesem Sonntag auch noch einen Gast, der uns von seiner Arbeit in Kroatien und Bosnien-Herzegowina berichtet hat: vom Einsatz für das Volk der Roma, vom Elend der Flüchtlinge auf der Balkan-Route (aktuell auch aus der Ukraine) und von der Unterstützung für die vielen Erdbebenopfer in dieser Region. – So viel Not, und dabei nur ein kleiner Ausschnitt aus den vielfältigen Leidensgeschichten in dieser Welt!

So gerne würden wir uns da verbergen und verschließen, Augen und Ohren zuhalten und einfach abtauchen. So gerne würden wir uns angesichts des vielen Elends innerlich zurückziehen. Aber das ist nicht leicht, zumal es auch in nächster Nähe immer wieder dunkel wird, auch in uns selbst. Manchmal ist Abschotten eine hilfreiche Strategie, zum Selbstschutz. Doch auf Dauer entkommen wir dem eigenen und fremden Leiden nicht. Und das wäre auch nicht wirklich gut – wer wollte schon empfindungslos werden?

Was mich bei Hiob am meisten beeindruckt hat, ist, dass er trotz seiner Trauer, Wut und Not einfach nicht aufgehört hat, weiterhin mit Gott zu reden und dabei auch laut zu werden, heftig zu klagen, anzuklagen. Und sogar sein Schweigen geschah vor Gott. Sein Unverständnis und seinen Unglauben hat er Gott zugemutet. Und Gott hat es ausgehalten, hat mit Hiob ausgehalten! Am Ende wurde sogar manches wieder gut. Doch vor allem war Hiob durch diesen bleibenden Kontakt nie wirklich allein. Not lehrt Beten – das ist ein guter Satz!

Folgende Infos, Einladungen und Neuigkeiten gebe ich hier gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag 5. März um 10.00 Uhr (mit Minikirche & Bibelbande), im Livestream und vor allem live in unserer Johanneskirche. Wir beginnen an diesem Tag unsere Predigtreihe rund um die Geschichten des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten. Aart Rouw predigt über die Ereignisse im Vorfeld, wie Israel nach Ägypten kam und wie Gott sich Moses als seinen Bevollmächtigten berufen hat. An den folgenden Sonntagen geht es um den Aufbruch (12. März mit Götz Häuser; Gottesdienst mit Abendmahl), um den mühsamen Weg durch die Wüste (19. März, mit Alexandra Unverhau), um die Begegnung mit Gott und die Offenbarung seiner Gebote am Berg Sinai (26. März, mit Nicolai Hasch, im Anschluss Gemeindeversammlung) und schließlich um die Ankunft im „gelobten Land“ (2. April, Familiengottesdienst).
  • Passend dazu gibt es immer spätestens am Montag nach dem Gottesdienst (hier über diesen Gemeindeverteiler) Gedanken, Hintergründe, Materialien und vor allem weiterführende Fragen für alle Gruppen und Grüppchen, Haus- und Bibelkreise, aber auch einzelne Leute, die dieser Basisgeschichte der Bibel und des Volkes Gottes auf die Spur kommen möchten. Wie schön, dass wir gemeindeübergreifend sowohl im Gottesdienst wie unter der Woche in einem wichtigen Thema gemeinsam unterwegs sind. „Das wandernde Gottesvolk“ ist eines der vier Leitbilder unserer Landeskirche, das passt natürlich besonders gut zu uns, wenn wir im Sommer/Herbst aus unseren gewohnten Mauern aufbrechen werden.
  • Morgen am 3. März gibt es gleich zwei wichtige Termine:
    • zum einen die weltweite und deutschlandweite Freitags-Demonstration für den überlebenswichtigen Schutz unseres Klimas. Zu heiße und trockene Sommer, zu milde und trockene Winter belasten schon längst und zunehmend auch in unserem Land und in unserer Region die Pflanzen- und Tierwelt und auch uns Menschen. Die Bühler Demonstration beginnt um 15.00 Uhr auf dem Marktplatz beim Rathaus.
    • zum anderen sind alle Frauen (und Männer!) zum Weltgebetstag eingeladen, der um 17.00 in der Karl-Reinfried-Halle in Moos mit einer Information über Taiwan beginnt. Dieses kleine und bedrängte Land hat in diesem Jahr unter dem Motto „Glaube bewegt“ die weltweit verbindende Gebetsordnung vorbereitet. Nach den Informationen und einem kleinen Imbiss beginnt um 18.00 Uhr der Gottesdienst (ebenfalls in der Halle).
  • Außerdem sind wir ab morgen bis Sonntag (3.-5. März) mit dem Kirchengemeinderat zu unserem jährlichen Klausur-Wochenende unterwegs. Wir sind im Haus der Stille in Betberg zu Gast und werden natürlich auch über das anstehende Bauprojekt und über unseren Aufbruch als Gemeinde beraten. Danke für alle Rückendeckung und alles Mittragen im Gebet.
  • Diesen Rückenwind haben wir auch gestern erlebt, als wir den neuen Glaubenskurs gestartet haben. Über 50 Leute sind dabei (Live im Gemeindesaal und online, Gäste und ein großes Team). Diese große Resonanz freut uns und fordert uns heraus. Wie schön, mit so viel interessierten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung über die wesentlichen Fragen des Glaubens zu sprechen und einander zu bereichern.
  • Am vergangenen Montag gab es einen schönen Artikel in den lokalen Zeitungen über unseren Ökumenischen Besuchsdienst. Ich hänge den Artikel hier an. Wer kennt jemanden, der sich über Besuche freut? Gerne bei uns melden. Wer möchte gerne ins Team der Besucherinnen und Besucher einsteigen? Bitte auch bei uns melden.
  • Manchen ist es schon aufgefallen, das dreiteilige Regal, das wir von der Micha-Gruppe gleich neben dem Stuhllager an der Wand installiert haben. Aktuell ist dort nur unser REAL GREEN AWARD zu sehen. Nach und nach aber wollen wir dort gute Ideen ausstellen und weitergeben, Informationen bereitlegen, Filme und Bücher zum Ausleihen deponieren und diese Weise viele Leute in der Gemeinde inspirieren. Es geht uns als Gruppe auch darum, praktikable Ideen zu teilen, wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten können. Veränderung und Erneuerung sind möglich – im Glauben und im Leben!
  • Sonja und Frank Fröhlich sind mit ihrem Permakultur-Garten im Fernsehen gelandet, und zwar in der Reihe „Garten und lecker“. Es geht um 6 sehr unterschiedliche Gärten, in die die Teilnehmer/innen die jeweils anderen zu einem Gartenfest einladen Die neue Staffel (Start am 27.2., 21.00 Uhr im WDR) stellt das Eisentäler „Schlaraffental“ am 20. März vor. Außer Fröhlichs gibt es noch einen Klostergarten (samt Mönch), einen Schrebergarten, einen Moosgarten, einen Gemeinschaftsgarten und einen Deko-Wunder-Garten. Viel Spaß beim Reinschauen.
  • Wer kürzlich mal wieder auf unserer Homepage unterwegs war, hat vermutlich auch die neuen QR-Codes entdeckt, die den noch gar nicht so alten Spenden-Button ersetzt haben. Auf diese Weise (einfach mit dem Smartphone scannen) ist es in Zukunft noch einfacher, bei uns eine Spende abzusetzen: für unser Bauprojekt, für unseren Förderverein oder für eine andere Aufgabe in unserer vitalen Gemeinde. Spendenbescheinigung fürs Ansetzen bei der Steuer gibt es natürlich weiterhin auch.

Herzliche Grüße, auch von unserem Leitungsteam im Kirchengemeinderat,

Ihr und euer

Götz Häuser