Newsletter 52-2022

Du bist ein Gott, der mich sieht

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

DU bist ein Gott, der mich sieht! – so lautet die neue Jahreslosung, das biblische Motto, das als Wegweisung und Ermutigung über dem Neuen Jahr 2023 steht. „Du bist ein Gott, der mich sieht“ stellt die als Leihmutter ausgenutzte, später geflohene und schließlich in der Wüste umherirrende Hagar erstaunt fest (1. Mose 16,13): Niemals hätte ich erwartet, dass DU auch mich siehst, in meiner Furcht und Verlassenheit und in der Sorge um mein Kind. Schließlich war Hagar ja „nur“ eine Sklavin und hatte daher höchstens eine Nebenrolle im Drehbuch der großen Geschichte von Abraham und Sara, dem Erzvater und der Erzmutter Israels. Sie war nur eine Randfigur – benutzt, beneidet, abgetaucht.

Doch dann geht Gott ihr nach durch seinen Engel, sucht nach ihr und spricht sie an. Gott tröstet sie und öffnet ihr einen Ausweg in der Wüste. Und Hagar begreift: Du bist ein Gott, der mich sieht! Das heißt: DU siehst viel mehr als das, was andere an mir sehen, die etwas aufgehübschte Fassade. DU siehst dahinter und siehst tiefer, siehst sogar mehr als das, was ich selbst von mir weiß. DU erkennst mich, weißt um mein Wesen und meine komplizierte Lebensgeschichte, die feinen Risse und die verborgene Schönheit, die Schatten hinter meinen Augen und die Lachfältchen, die noch gar nicht sichtbar sind. Du siehst auch das, was werden wird und was noch kommt.

Was für eine starke Zusage und Überschrift über dem neuen Jahr 2023! Ich wünsche uns allen, dass wir erleben, wie Gott uns anschaut – uns und die anderen Menschen auch: die Netten und die Seltsamen, die Großen und die Kleinen, die Leute im Vordergrund und die Nebenfiguren, die Eifrigen und die, denen alles Banane ist. Dass Gott uns ansieht – aufmerksam und liebevoll, mit tiefer Einsicht und mit großem Weitblick. Und dass uns Gott mit seinen Augen leitet (Psalm 32,8) und sein Angesicht aufleuchten lässt über uns (4. Mose 6,25). Aber auch dass wir sein Angesicht suchen, ihm unter die Augen treten und hinschauen, wenn er sagt: Siehe ich bin bei euch alle Tage, bis zuletzt (Mt 28,20)!

  • Herzliche Einladung zum letzten Gottesdienst in diesem Jahr, am Samstag 31.12.2022 um 17.30 Uhr, am Altjahrsabend. Wir schauen zurück auf das vergangenen Jahr in unserer Welt und in unserer Gemeinde, richten dann aber vor allem den Blick nach vorn in das neue Jahr, das noch ganz unverbraucht vor uns liegt. Wir lassen uns stärken durch die neue Jahreslosung und feiern miteinander im Abendmahl Jesu Gegenwart und Großzügigkeit, Versöhnung und Aufbruch ins unbekannte Gelände.
  • Am Sonntag 1. Januar laden wir herzlich ein zu den Gottesdiensten in unserer Nachbarschaft: um 11.00 Uhr in die Kapelle zum Guten Hirten auf dem Sand oder in die Stadtkirche in Baden-Baden ebenfalls um 11.00 Uhr. Da wir in der Region in Zukunft etwas mehr zusammenrücken, ist es gut, wenn wir uns gelegentlich wechselseitig besuchen.
  • Am 8. Januar kommt unser ehemaliger Dekan Thomas Jammerthal nach Bühl und feiert den Gottesdienst mit uns. Am 15. Januar laden wir ein zum Segnungsgottesdienst, am Ende können Einzelne, Paare, Familien, Freunde sich gerne persönlich segnen und Gottes Fürsorge zusprechen lassen. Anschließend stoßen wir beim Neujahrsempfang auf das neue Jahr an und darauf, dass wir durch Christus gute Gründe haben zum Hoffen und zum Handeln.
  • In den Weihnachtstagen haben wir viele schöne und gut besuchte Gottesdienste gefeiert. Die Kirche (samt Gemeindesaal) war voll, die Leute saßen wieder enger beieinander, der Posaunenchor hat auf dem Johannesplätzle Weihnachtschoräle gespielt, wir haben laut und fröhlich miteinander gesungen. Es war fast „wie früher“ J. Zugleich hatten wir etliche Gäste über unseren YouTube-Kanal dabei. In der Zeitung stand ein ansprechend geschriebener Artikel über unser Weihnachtsmusical (siehe Anhang).
  • Kurz vor Weihnachten haben wir ein ganz wunderbares und buchstäblich bestrickendes Paket bekommen (siehe Bild im Anhang), von einer dankbaren und kreativen Frau aus Schüttorf in Niedersachsen, die schon länger aufmerksam unsere Gottesdienste mitfeiert und uns – begeistert, berührt, gestärkt – auf ihre Weise ins Herz geschlossen hat.
    Daher hat sie stellvertretend ein paar Leute mit selbst gestrickten Socken, Mützen oder Handschuhen beschenkt. „Ich danke euch, dass ihr es möglich macht, den Glauben, die Gemeinschaft, die Wärme und Gedanken des Glaubens auch aus der Kirche hinaus in die Welt zu transportieren … nicht nur in meinen Haushalt, sondern sicherlich zu vielen Menschen, denen es nicht möglich ist, eine Kirche, einen Gottesdienst zu besuchen … Ich danke euch allen von Herzen“.
    Was für ein wunderbares Geschenk, auch für uns und in vielerlei Hinsicht:
    • Eine Ermutigung, dass sich das Aussähen lohnt, auch wenn wir das Gelände, auf das die Saat fällt, nicht kennen
    • Eine Bestätigung für das qualitativ gut gemachte Gottesdienst-Online-Angebot und unsere Entscheidung auch nach der Corona-Zeit dranzubleiben
    • Ein Hinweis darauf, wie sich Gemeindestrukturen verändern und dass die lokale Verbundenheit zwar nach wie vor ein wesentliches, aber nicht das einzige Merkmal von Zugehörigkeit und erfahrener Gemeinschaft ist
  • Zum Jahreswechsel gehören für viele Leute auch die guten Vorsätze. Auf zwei besondere Angebote im neuen Jahr weise ich hier schon mal hin:
    • zum einen auf den Ehe- und Partnerschaftskurs ZweisamZeit, den wir nach vielen guten Erfahrungen wieder anbieten und der am 16. Februar neu beginnt: „7 Abende, die eure Beziehung stärken“. Das Gute ist, dass alle Paare den Kurs komfortabel von Zuhause aus besuchen können. Durch das Online-Angebot braucht es für Paare mit Kindern keinen Babysitter; alle Teilnehmenden können in ihrem Tempo und in ihrer persönlichen Umgebung dabei sein. Ausführlichere Infos gibt’s im angehängten Flyer. Gerne weitersagen und weitergeben und selber teilnehmen!
    • zum anderen auf den Glaubenskurs, der in diesem Jahr mit dem bewährten Konzept wieder angeboten wird: 5 Abende zu fünf grundlegenden Themenkreisen unseres Glaubens, wobei wir den Inhalt und die Praxis des Glaubens vor Augen haben. Der Kurs beginnt am 1. März um 19.30 Uhr und kann entweder vor Ort hier im Gemeindesaal oder online besucht werden.
      Mit diesem hybriden Format haben wir im Frühjahr 2022 bereits gute Erfahrungen gemacht. Nur das gemeinsame Essen zu Beginn des Kurses (das endlich wieder möglich ist) haben wir leider noch nicht digitalisieren können J. Auch dazu gibt es nähere Infos im angehängten Flyer und auch hier gilt: gerne weitersagen, weitergeben, selber kommen.
  • Und noch was für die guten Vorsätze. Wir freuen uns über Verstärkung im Team der Leute, die unsere Geburtstagskinder über 75 Jahren besuchen. Insgesamt sin des mehrere hundert Besuche im Jahr – und damit viele schöne Begegnungen! In der Regel machen sich die Leute aus unserem Team am Geburtstag auf den Weg (oder in den Tagen danach) und bringen persönlich einen kleinen Gruß aus unserer Gemeinde vorbei, oft verbunden mit einem kürzeren oder längeren Gespräch.
    Aktuell können wir wieder neue Leute brauchen, die sich mit uns auf den Weg machen und übers Jahr verteilt einige Besuche übernehmen (zum Beispiel in der Nachbarschaft). Zumal jedes Jahr neue Geburtstagskinder dazukommen.  Wer Interesse hat, erfährt Genaueres bei unserer Gemeindesekretärin Brigitte Seebacher (07223 – 22704 / post@evkirchebuehl.de) oder bei Elien Rouw (07223 – 901895 / elienrouw@t-online.de). 

Von guten Mächten (nämlich von den Allmächtigen) wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist durch Christus bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. In diesem Sinne herzliche Grüße, auch von unserem Leitungsteam im Kirchengemeinderat, und auf Wieder-Sehen,

Ihr und euer

Götz Häuser