Newsletter 46-2025

Am Ende kommen wir alle vor Gott. Keiner kann sich entziehen, nichts bleibt verdeckt. Und es wird deutlich: Keiner von uns kann aus eigener Kraft bestehen. Das Gericht Gottes ist kein Ort blinder Härte. Es ist der Moment, in dem Wahrheit und Gnade sich begegnen. Unrecht wird beim Namen genannt. Die Reichspogromnacht erinnert uns daran, was passiert, wenn Hass und Gewalt übernommen haben und niemand mehr widerspricht. Und dann der Mauerfall. Plötzlich geht etwas auf, was festgemauert schien. Unrecht wird benannt – und Menschen können wieder frei atmen. So spannt sich in diesen Tagen der Bogen: von Schuld und Dunkelheit hin zu Befreiung und Hoffnung.

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drumherum,

Nicolai Hasch schreibt uns: Kürzlich stolperte ich über einen Vers im zweiten Brief des Paulus an die Korinther: „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi“ (2. Kor. 5,10). Auf den ersten Blick keine so leichte Kost. Wie geht es dir bei diesem Gedanken? Am Ende kommen wir alle vor Gott. Keiner kann sich entziehen, nichts bleibt verdeckt. Unser Leben wird angeschaut – ehrlich, gerecht, unbestechlich. Und es wird deutlich: Keiner von uns kann aus eigener Kraft bestehen. Zu viel Scheitern, zu viel Versagen, zu viel Unvollkommenheit. „Vor Gottes Gericht kann niemand bestehen – es sei denn, er halte sich ganz an Christus“ (Martin Luther).

Darum ist der Kreuzestod von Jesus so entscheidend. Christus ist nicht nur der Richter – er ist auch der, der für uns eintritt. Er trägt unsere Schuld, damit wir in Gottes Licht bestehen können. Das Gericht Gottes ist kein Ort blinder Härte. Es ist der Moment, in dem Wahrheit und Gnade sich begegnen. Unrecht wird beim Namen genannt – und zugleich gilt: Wer sein Vertrauen auf Christus setzt, steht nicht allein vor Gott, sondern steht in seiner Gerechtigkeit.

Wenn wir in diesen Novembertagen in die Geschichte schauen, merken wir, wie wichtig das ist. Die Reichspogromnacht erinnert uns daran, was passiert, wenn Hass und Gewalt übernommen haben und niemand mehr widerspricht. Und dann der Mauerfall. Plötzlich geht etwas auf, was festgemauert schien. Unrecht wird benannt – und Menschen können wieder frei atmen. So spannt sich in diesen Tagen der Bogen: von Schuld und Dunkelheit hin zu Befreiung und Hoffnung. Der Vers aus dem Korintherbrief lädt uns ein, beides ernst zu nehmen: Dass Gott richtet – klar und gerecht. Und dass er rettet – durch Christus. Darum können wir heute und in Zukunft mutig leben: nicht aus Angst, sondern im Vertrauen. Nicht aus eigener Stärke, sondern aus Gnade.

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Grüße, diesmal mitten unter der Woche und doch verbunden mit der Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag, 16. November wie üblich um 10.00 Uhr (mit Livestream, Minikirche, Bibelbande). Ein besonderer Gottesdienst am Volkstrauertag, besonders aber auch weil es der Prüfungsgottesdienst unseres Vikars Paul Geck ist. Drei Verantwortliche aus dem Ausbildungsseminar, der Kirchenleitung und dem Kreis der Lehrpfarrer sind (irgendwie unauffällig) unter uns und feiern mit uns den Gottesdienst. Das wird bestimmt gut werden, und es ist schön, wenn viele mitfeiern und Paul den Rücken stärken, auch im Gebet.
  • Bis zum kommenden Sonntag, 16.November, wird noch die Ausstellung mit den Bildern von Jehuda Bacon im JohannesForum und in der Kirche zu sehen sein. Am vergangenen Sonntag, nach dem Gedenken an die Synagogenzerstörung auf dem Johannesplatz waren viele Menschen im Forum zu Gast und haben sich die Bilder angeschaut, auch unser neuer OB. Herzliche Einladung, nochmal zu kommen: hinschauen, Ungewohntes entdecken, sich berühren lassen … Wer mag, darf seine Eindrücke gerne in dem ausliegenden Schreibbuch zu Papier bringen – würde uns und den Aussteller freuen. Außerdem können noch Bilder erworben werden, die Preislisten liegen auf dem Büchertisch aus (bei Interesse bitte im Gemeindebüro melden). Zu haben sind auch noch der Katalog und seit heute wieder der Spiegel-Bestseller über J.Bacon „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden“.
  • Die Gemeindeversammlung vom vergangenen Sonntag, in der sich die neun Kandidatinnen und Kandidaten für unsere Kirchenwahl am 1. Advent (30. November) vorgestellt haben, steht hier im Netz auf unserem YouTube-Kanal und kann noch bis zum Wahltermin angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=9JyBDCHPIRU. So können wich alle selbst ein Bild davon machen, warum es sich lohnt, zur Wahl zu gehen und diesen engagierten und motivierten Leuten den Rücken zu stärken; im Anschluss an die Kandidaten-Vorstellung gibt es in diesem Video auch noch Infos zum Ablauf der Wahl. Wir freuen uns auf eine hohe Beteiligung!! Wer an diesem Tag verhindert ist (im Zeitfenster von 11.00 bis 15.00 Uhr) und nicht persönlich zur Wahl kommen kann, hat die Möglichkeit der Briefwahl; diese kann jederzeit gerne im Gemeindebüro beantragt werden; wer sich hier meldet (07223 – 227054 bzw.: buehl@kbz.ekiba.de), dem schicken wir die Briefwahlunterlagen zu. Wer der Gemeinde beitreten möchte, um an der Wahl teilzunehmen, kann dies auch noch kurzfristig tun. Weitere Infos gibt es im aktuellen Gemeindebrief, der in der kommenden Woche herauskommen wird.
  • Am 23. November laden wir um 10.00 Uhr zum letzten Gottesdienst im aktuellen Kirchenjahr ein (mit Livestream, Minikirche, Bibelbande), zum Ewigkeitssonntag, an dem wir an die Verstorbenen des vergangenen Jahres denken und miteinander auch das Abendmahl feiern.
  • Am 23. November haben wir nachmittags um 16.00 Uhr besondere musikalische Gäste: das Stubenmusik-Trio BriMaTon, das uns mit ruhiger, schöner alpenländischer Musik und ausgewählten Texten erfreut, mit Hackbrett, Zither, Gitarre und Akkordeon und einem Alphornbläser, dazu dreistimmige Lieder aus Kärnten, Bayern und der Schweiz (Plakat). Erfreut auch, weil die Spendeneinnahmen am Ausgang sämtlich unseren Bauprojekt zugutekommen (können wir immer noch brauchen). Darüber freuen wir uns sehr! Vorab ein herzliches DANKE! (Plakat im Anhang).
  • Außerdem lädt zeitgleich an diesem Nachmittag (23. November. um 16.00 Uhr) die Kirche Kunterbunt ins katholische Gemeindehaus in Kappelwindeck ein. Es geht ums was sehr Alltägliches und Zwischenmenschliches: Ärger und  Streit, und wir man in den Familien gut damit umgehen und den Frieden stärken kann (siehe Plakat im Anhang).
  • Und schließlich wird Martin Schübel von der „Deutschen Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser“ (unser Gemeindeprojekt: Krankenhäuser in Nepal und im Tschad) am 23. November nach dem Gottesdienst die vielen bis dahin noch gebackenen Weihnachtsplätzchen einsammeln, die später verpackt und dann am Stand der DHM auf dem Acherner Weihnachtsmarkt verkauft werden sollen. Nachdem in der Silvesternacht 2024/25 die Markthütte verbrannt ist, hat die DHM eine neue Hütte geschenkt bekommen. Der Erlös der Plätzchen-Aktion kommt 1 zu 1 den Menschen in den Krankenhäusern zugute. Wer Zeit und Lust hat beim Verkauf mitzuhelfen, meldet sich am besten persönlich bei Martin Schübel (07841 – 280063 bzw. 0172 7411667 oder über die ChurchpoolApp).
  • Im JohannesForum steht ab sofort ein Körbchen mit knall-orangenen Kerzen – schön leuchtend, aber aus einem traurigen Anlass. Sie gehören zu einer Aktion des Diakonischen Werkes in unserem Kirchenbezirk, die auf den vielfachen Mord an Frauen aufmerksam machen soll, die von ihren gewalttätigen Partnern umgebracht werden, oft aus verletztem männlichen Stolz, etwa nach einer Trennung. In diesem Jahr allein, sind in Deutschland weit über 200 Frauen solcher Gewalt zum Opfer gefallen (Femizide)! Weitere Informationen zu der Aktion (vom 25.11. – 10.12.) finden sich auf den beiliegenden Flyern.
  • Zuletzt ein Hinweis auf die Sammelaktion gebauchter Handys, die in die blaue Sammelbox im JohannesForum eingelegt werden können. Wir leiten die Handys dann zur Wiederverwertung bzw. zur Gewinnung der darin enthaltenen kostbaren Wertstoffe weiter an Brot für Welt.
  • Und noch was: hat jemand einen schönen und hohen Nadelbaum, der in diesem Jahr unser Christbaum werden könnte – oder weiß jemand, wo einer zu bekommen wäre? In den vergangenen Jahren (Ausnahme 2024 😊 – da waren wir ja außerhalb) hatten wir eine gute private Quelle, die aber inzwischen versiegt ist, weil die potentiellen Bäume in diesem großen Garten nun alle zum Zuge gekommen sind.

Seid alle herzlich gegrüßt, auch im Namen des Kirchengemeinderats, in diesen dunkler werdenden Tagen,

im Blick auf den Richter der für Gerechtigkeit und Recht sorgen wird und der doch zugleich unser Retter geworden ist.

euer Götz Häuser