Newsletter 45-2022

Im Leben eines Christen braucht es eine dreifache Bekehrung:

  • die Bekehrung zu Jesus Christus,
  • die Bekehrung zum Bruder und zur Schwester,
  • die Bekehrung zur Welt.

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

In einer Ausendungsfeier im Lebenszentrum in Adelshofen hab ich das zum ersten mal gehört: dass es im Leben eines Christen eine dreifache Bekehrung braucht: die Bekehrung zu Jesus Christus, die Bekehrung zum Bruder und zur Schwester und schließlich die Bekehrung zur Welt. Das bedeutet: dass die persönliche Beziehung mit Gott immer verbunden ist mit den Beziehungen zu seinen anderen Kindern (wunderbar und mühsam zugleich). Und dass wir der Hinwendung Gottes zu seiner Welt folgen sollen (so sehr hat Gott die Welt geliebt …). Darum gehört zum Glauben die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus ebenso wie das Gebot der praktischen Liebe zu unseren Nächsten und Übernächsten, aber auch das Interesse an Politik und Wirtschaft und Gesellschaft.

Das wird am Volktrauertag besonders deutlich, an dem wir auch im Gottesdienst an die Opfer von Kriegen und Gewalt denken in Vergangenheit und Gegenwart und an Gottes Gericht, weil ER zuletzt alle Welt richten wird. Das ist auch der Hintergrund des Buß- und Bettags. In früheren Zeiten gab es mehrere solche Gedenktage, immer wieder im Kirchenjahr, die die Bevölkerung und die Mächtigen in Politik und Gesellschaft an ihre Verantwortung vor Gott erinnern sollten. Dieser Feiertag hat also eine politische Dimension. Weil Gott diese Welt liebt und seine verlorenen Menschen (Joh 3,16) und weil jede und jeder eine unverlierbare Würde hat, ein Recht auf Leben: die Kleinsten (auch die Ungeborenen), die Ältesten (die viel Zuwendung brauchen), die Nächsten (auch in meiner Familie), die Fernsten (in Ostafrika, wo die Menschen durch die von uns mitverursachte Erderwärmung kaum noch Lebenschancen haben) und die Übernächsten der nachfolgenden Generationen.

Der Glaube wird die Politik nicht los, weil Gott diese Welt am Herzen liegt mit ihren Menschen und mit allen Lebewesen. Darum lasst uns in unserer Gemeinde ruhig auch über Politik reden und gegebenenfalls respektvoll streiten. Lasst uns als Christen mitreden über die Themen, die in unserer Gesellschaft auf der Tagesordnung stehen (und die wir auf die Tagesordnung setzen), dass wir uns in Debatten einmischen und auch von unserem Glauben und unserer Hoffnung her Stellung beziehen. Lasst uns was anpacken (Tempolimit kann jeder selbst, auch ohne Gesetze). Und lasst uns nicht aufhören, für diese Welt zu beten, für die Gott alles gegeben hat: sich selbst!

Im Folgenden einige neue Einladungen und Infos:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Volkstrauertag morgen Sonntag 13. November um 10.00 Uhr mit unserer Lehrvikarin Lisa Kern. Zugleich finden unsere Kindergottesdienste Minikirche und Bibelbande statt.
  • Im Anschluss, nach einer kurzen Kirchenkaffee-Pause, laden wir zur Gemeindeversammlung ein. Auf der Tagesordnung steht diesmal ein ausführlicher Bericht über die Arbeit des Kirchengemeinderats und die aktuellen Themen und Entwicklungen in unserer Gemeinde, etwa im Bereich der Arbeit mit Kindern und Familien, in der Jugendarbeit und auch in den Angeboten und Gruppen für die Erwachsenen. Die Gemeindeversammlung wird auch wieder online im Livestream übertragen und kann später nach-geschaut werden unter: https://www.youtube.com/c/EvangelischeKirchengemeindeB%C3%BChl. Wir wollen, dass ihr gut im Bilde seid über die vielfältigen Bewegungen und Entwicklungen in unserer Gemeinde.
  • Morgen Nachmittag um 15.30 Uhr findet ein Chor-Konzert in unserer Johanneskirche statt:. Unter dem Motto „Laudate Dominum – Preiset den Herrn“ begeben wir uns auf eine musikalische Reise durch 4 Jahrhunderte. Ein Projektchor aus Mitgliedern des Philharmonischen Chores Baden-Baden, des Gesangsvereins „Fremersberg Sinzheim 1869 e.V.“ und des Gesangsvereins „Waldlust Schiftung e.V.“ lädt herzlich dazu ein. Zu hören sind Kompositionen von Heinrich Schütz (350. Todestag), Johann Sebastian Bach, aber auch Werke aus unserer Zeit. Umrahmt von Harfe und Klavier, bringt der Chor den Zuhörern eine musikalische Botschaft der Hoffnung – die können wir brauchen am Volkstrauertag und in den vielen Turbulenzen unserer Zeit. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
  • Morgen am Sonntagabend treffen wir uns 19.30 Uhr im Gemeindesaal zum Gebet für verfolgte Christen, die unsere Aufmerksamkeit und unseren Beistand im Gebet so dringend brauchen. Viele Betroffene sagen, wie gut es ihnen tut und wie wichtig es ist, zu wissen, dass Schwestern und Brüder in aller Welt für sie beten und ihnen so den Rücken stärken.
  • Am Mittwoch 16. November feiern wir um 19.00 Uhr Gottesdienst zum Buß- und Bettag mit Abendmahl in unserer Johanneskirche, mitgestaltet von unserem Posaunenchor. Tatsächlich ist das „Abladen bei Gott“ am Buß- und Bettag ein Grund zum Feiern!! Weil wir vor ihm wahrhaftig werden dürfen, weil wir Entlastung erfahren und unsere Sorgen und die vielen Altlasten nicht dauerhaft mit uns herumschleppen müssen – in unserer weithin so belasteten Zeit. Es ist ein Tag der Freiheit und der Hoffnung, weil Vergebung und Neuanfang möglich sind und unser Leben und unsere Welt verändern.
  • Ab kommenden Donnerstag spätnachmittags liegt der neue Gemeindebrief für die Austrägerinnen und Austräger in unserer Kirche zum Abholen bereit. Danke euch!!
  • Am kommenden Samstag 19. November wird Steffen Weis ein Konzert in unserer Johanneskirche geben (siehe das Plakat im Anhang). Unter der Überschrift „Songs of War and Peace´“ spielt der junge Komponist und Pianist eigene Kompositionen. Steffen Weis kommt aus Weitenung, ist in unserer Gemeinde aufgewachsen und konfirmiert worden und studiert inzwischen in Heidelberg Musiktherapie. Manche haben seine schöne und tiefgehende Musik etwa bei Produktionen an der Heimschule Lender schon erleben können. Der Eintritt ist frei, Spenden am Ausgang gibt Steffen Weis zugunsten Geflüchteter aus der Ukraine weiter.
  • Das Angebot des Gebetsraums wurde bis zum kommenden Sonntag verlängert – wie schön, dass die Nachfrage und Nutzung so groß war und ist! Wer die Räume nutzen möchte, meldet sich am besten online an (www.evkirchebuehl.gebetonline.ch) oder kommt zu den offenen Gebetszeiten von 8.00 Uhr bis 9.00 Uhr und von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr.
  • Im Anhang schicke ich ein Bild von unserer sehr schönen Gemeindefreizeit mit. Wir hatten eine richtig gute Zeit, spätsommerlich-herbstliches Wetter und viele gute Begegnungen im „Wörnersberger Anker“, in einen schönen Freizeithaus in der Nähe von Altensteig im Schwarzwald – gute Begegnungen miteinander (gerade auch mit neuen Leuten, die noch nicht so lange in unserer Gemeinde unterwegs sind) und gute Begegnungen mit Gott, der sich uns öffnet und unsere Nähe sucht. Moses hat das so erlebt und wie Gott mit ihm, dem gescheiterten Flüchtling, sein Volk aus der Sklaverei befreit hat. Gott liebt Neuanfänge, auch mit uns persönlich und mit den Menschen in unserer verstörten Welt.
  • Im Anhang schicke ich außerdem ein paar Stichworte weiter, die Ute Müller und ich am Offenen Gemeindeabend zum Thema „Kirche und Gemeinden im Wandel durch Reduktion und Transformation“ gesammelt haben. Gut 30 Leute habe sich überlegt, was grundsätzlich für sie wichtig ist im Blick auf die Bedeutung von Kirche und Gemeinde und was es darum in Zukunft in einer lebendigen und attraktiven Kirche brauchen wird. Anlass sind die anstehenden Veränderungen auch in unserer Badischen Landeskirche und die Kooperationsprozesse zwischen den Gemeinden auch in unserem Bezirk und in unserer Region. Wir werden in Zukunft mit Baden-Baden und Bühlertal einen sogenannten Kooperationsraum bilden und machen uns aktuell auf den Weg, um gemeinsame Perspektiven miteinander zu entwickeln.

Mit herzlich-herbstlichen Grüßen, auch im Namen des Kirchengemeinderats, Ihr und euer

Götz Häuser