Newsletter 41-2022

„Warum nimmst du dir denn nicht eine Handvoll Kirschen? Du darfst das!“ Da sagt der Junge zu ihm: „Gib du sie mir, du hast die größeren Hände!“

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

„Ich kann zurzeit gar keine Tagesschau ansehen, ich ertrage einfach die vielen schlechten Nachrichten nicht mehr!“ Diesen Satz höre ich zurzeit oft und ertappe mich selber dabei, wie ich am Abend lieber zu leichter Lektüre in Form eines schönen, vorhersehbaren Frauenromans greife. Wir alle merken zurzeit, wie anstrengend und frustrierend die Auseinandersetzung mit den weltweiten Krisen geworden ist. Und wenn dann noch persönliche Schicksalsschläge dazukommen, fällt es echt schwer fröhlich zu bleiben und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen.

Ich frage mich oft, was eine angemessene Reaktion für uns als Christen, als Gemeinde sein kann: Resignation, weil wir ja eh wenig bewirken können; Rückzug ins Private, denn uns geht es ja noch gut; oder „hoffnungsstur“ (wie unsere Landesbischöfin es in ihrer Antrittsrede formulierte) weiter glauben, leben und entschlossen handeln. Immerhin haben wir ja die beste Nachricht aller Zeiten zu verkünden: dass Gott seine Welt nicht aufgibt, dass er uns gnädig zugewandt ist und dass er immer noch derselbe Herr ist, der damals Mose im brennenden Dornbusch zugesagt hat: „Ich bin, der ich bin! Ich werde sein, der ich sein werde!“ Doch trägt uns das durch, zuversichtlich zu bleiben? Mir hilft dabei zurzeit eine kleine Geschichte, die mich lehrt, auf Gott zu vertrauen:

Ein Junge läuft jeden Tag an einem Gemüse- und Obstwarenladen vorbei. Und er schaut sehnsüchtig auf die vielen leckeren Früchte, vor allem die prallen, roten Kirschen haben es ihm angetan. Der Besitzer des Ladens sieht ihn und bietet ihm an: Nimm dir doch eine Handvoll von den Kirschen! Aber der Junge läuft weg. Dasselbe auch am nächsten und übernächsten Tag. Immer wenn der  Besitzer den Jungen auffordert, sich etwas zu nehmen läuft er weg. Am 4. Tag ist der Besitzer des Ladens neugierig: „Warum nimmst du dir denn nicht eine Handvoll Kirschen? Du darfst das!“ Da sagt der Junge zu ihm: „Gib du sie mir, du hast die größeren Hände!“ – Lasst uns daran „hoffnungsstur“ festhalten, dass wir aus der Fülle  unseres liebenden Vaters leben dürfen. Er umspannt die Welt und er setzt allen schlechten Nachrichten seine gute Botschaft entgegen! (Ute Gatz)

Folgende Einladungen und Infos gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag 16. Oktober um 10.00 Uhr,  den unsere Lehrvikarin Lisa Kern mit uns feiert. Wie schön, dass sie nach vier Wochen im Ausbildungsseminar in Heidelberg nun wieder ganz in der Gemeinde ist. Dabei geht es allerdings mit großen Schritten auch auf die Prüfungsphase im Dezember und Januar 2022/23 und auf das zweite Examen zu. – Wir stehen hinter dir!
  • Es war ein wunderbares Erntedankfest, das wir am vergangenen Sonntag miteinander gefeiert haben, im Gottesdienst und dann danach: im Saal mit dem gigantischen Buffet, im Kindergarten-Hof bei Stockbrot und Begegnungen und auf unserem Johannesplätzle beim erweiterten Kirchenkaffee – und das bei herrlich-sonnigem Herbst-Wetter. So viele Kinder und Familien, Jugendliche und Senioren, bekannte und neue Leute. Und dann waren da auch noch ein Pharao, die Kirchenschnecke Kleopatra und unsere neuen Erzieherinnen im Kindergarten.
  • Aber eben auch so viele Notlagen in unserer zerbrechlichen Welt mit ihren zerbrechlichen Menschen. Dafür haben wir gesammelt: für die Hungernden in der Welt und hungrige Menschen in Bühl. Die gesammelten Obst-, Gemüse- und Lebensmittelspenden sowie die Konserven Hygieneartikel etc. haben wir an den Bühler Tafelladen weitergegeben. Außerdem viele gepackte Trage-Tüten. Einige liegen noch im Eingangsbereich unseres Gemeindezentrums aus, gerne auch noch mitnehmen, befüllen (Packliste ist dabei) und dann bei uns oder direkt im Tafelladen abgeben.
  • Am Sonntag 23. Oktober haben wir nach drei Jahren endlich mal wieder unsere Seniorinnen und Senioren zu einem gemütlichen Kaffeenachmittag in unseren Gemeindesaal eingeladen. Neben einer guten körperlichen Stärkung und schönen Begegnungen gibt es auch Stärkung für Geist und Gemüt. Denn es geht um die „gekrönten Häupter“, zu denen wir nicht nur den Adel zählen, sondern auch uns als Gotteskinder und damit Königskinder. Herzliche Einladung. Wer abgeholt werden mag, sollte im Gemeindebüro Bescheid geben.
  • Ende Oktober, voraussichtlich schon am dem 24.10. öffnet auch wieder der Gebetsraum (inzwischen sind es sogar mehrere Räume, in der früheren Wohnung von Familie Weber) – ein Freiraum zu persönlichen und kreativen Begegnung mit Gott. Denn auf vielerlei Weise können wir mit Gott ins Gespräch kommen und seine Nähe suchen: natürlich mit Worten (gehört, gesprochen, geschrieben, gesungen, gelesen …), aber auch mit Gesten und Erfahrungen. Einzelne oder Gruppen können sich Zeiten im Gebetsraum „buchen“ und diese geschützte Zeit in Gottes Gegenwart genießen und gestalten. Demnächst gibt es weitere Infos.
  • Immer wieder fragen Leute nach dem Stand unseres Bauprojekts. Wir sind mit großer Energie dabei! Im Sommer hat der Architekten- und Planerwechsel uns sehr beschäftigt. Doch die Mühe hat sich gelohnt und wir sind zuversichtlich miteinander unterwegs. Zugleich machen uns die großen Verwerfungen in Folge von Corona und im Zeichen des Ukraine-Kriegs zu schaffen (Preise, Material, Personal). Unserer Landeskirche gibt uns dennoch grünes Licht und ermutigt uns, die Sanierung und Erweiterung unseres Gemeindezentrums weiterzuverfolgen. Darum bleiben wir dran und bitten Gott um Wegweisung. Und freuen uns über alle Rückendeckung aus unserer Gemeinde und über die vielfältigen ehrenamtliche und finanzielle Unterstützung.
  • Veränderungen gibt auch in unserer Kirche und in unserem Kirchenbezirk. Gestern Abend haben wir uns in einer großen Runde mit Verantwortlichen aus Bühlertal und den Baden-Badener Gemeinden getroffen, mit denen wir demnächst einen sogenannten Kooperationsraum bilden, um gemeinsam den südlichen Bereich unseres Kirchenbezirks gut aufzustellen für die Zukunft. Am Donnerstag 27. Oktober um 20.00 Uhr laden wir dazu zu einem offenen Abend in unseren Gemeindesaal ein und berichten über die Veränderungen in unserer Landeskirche, aber auch in unserem Bezirk und die über die Perspektiven für unseren südlichen Kooperationsraum. Ute Müller als Vorsitzende unserer Bezirkssynode informieren über die kurz- und langfristigen Veränderungsprozesse.

Herzliche Grüße, auch im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer      Götz Häuser