Newsletter 20-2022

Warum es jetzt schon wieder ums Beten geht? Das war jetzt doch schon mehrfach Thema, rund um die Konfirmationen und am kommenden Sonntag wieder: Rogate = Betet!

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Ich weiß, sie sehen auch ein bisschen nach Karate aus, die „betenden Hände“, dieses berühmte Bild von Albrecht Dürer, das aktuell in vielfacher bunter Ausführung die Wände unserer Johanneskirche schmückt – die Reste der Kirchengestaltung bei unserem Konfirmandengottesdienst zum Thema Gebet. Ursprünglich war das Bild nur eine Skizze, Vorarbeit und Studie für ein größeres Gemälde, ein Alltagspapier und nicht für den großen Bilderrahmen gedacht. Und doch hat sich gerade dieser „Versuch“ so außergewöhnlich eingeprägt, millionenfach verbreitet, verkitscht, geklaut, verfremdet, goldgerahmt. Es wurde zum Inbegriff und zur Ikone der persönlichen Spiritualität.

Warum es jetzt schon wieder ums Beten geht? Denn das war jetzt doch schon mehrfach Thema, rund um die Konfirmationen und am kommenden Sonntag wieder: Rogate = Betet! Weil nichts in unserem Alltag und in unseren Routinen so wichtig ist wie das. Weil angesichts der großen Problemen und der persönlichen Beschwernisse nichts so wichtig ist wie das: dass wir beten! Und damit meine ich nicht vor allem die besonderen Gebetszeiten morgens und abends, in der Kirche, im Gebetskreis oder am Anfang und Ende diverser Gemeindetreffen. Sondern das Beten auf den Skizzenblättern, im Alltag, jenseits der goldenen Bilderrahmen: die dauerhafte Verbindung mit Gott und das Bewusstsein seiner Gegenwärtigkeit, sein offener Blick / sein offenes Herz / sein offenes Ohr. Dass wir diese stetige Zuwendung Gottes wahr-nehmen, feiern und darauf reagieren; dass wir uns darin bergen und – auch stoßgebetsweise – mit ihm über die Dinge und die Menschen reden, die uns jetzt gerade beschäftigen, beschenken und beschweren. Darum geht es!

Auch im Blick auf den Menschen, der uns am vergangenen Sonntag im Gottesdienst als Gemeinde angegriffen hat – nehmen wir ihn im besten Sinne ins Gebet. Auch im Blick auf die vielen beunruhigenden Nachrichten aus der Ukraine (Krieg), Indien (Überhitzung) und Bremerhaven (Schulattacke). Und im Blick auf unseren eigenen chaotischen Gemütshaushalt. Ziehen wir das alles – wenn auch nur für einen Augenblick – in Gottes Geistesgegenwart. Hier bin ich – sagt Gott / hier bin ich – sagen wir! Manchmal genügt das, selbst wenn wir grad die Hände in der Tasche haben oder auf der Tastatur.

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag 22. Mai um 10.00 Uhr. Parallel sind wie immer unsere Kindergottesdienst. Der Flötenkreis gestaltet den Gottesdienst mit. Pfarrer Reiner Lichdi gibt nach 50 Jahren im Predigtdienst diese Aufgabe ab. Im Gottesdienst werden wir ihn aus diesem Amt verabschieden, dankbar für die treue und wegweisende Begleitung über so viele Jahre hinweg. Schön, dass er uns im Redaktionsteam und in den Bibelkreisen erhalten bleibt J. Außerdem wird in diesem Gottesdienst Ute Müller erneut als ehrenamtliche Seelsorgerin in unserer Gemeinde bestätigt. Wie schön, dass wir nicht nur hauptamtliche, sondern auch qualifizierte und erfahrene ehrenamtliche Seelsorger/innen in unserer Gemeinde haben!
  • Bewegt und belastet hat uns seit letztem Sonntag die heftige Störung unseres Konfirmationsgottesdienstes durch einen Mann, der üble Beleidigungen in den Kirchenraum gerufen hat und dann beim Gehen unsere Kirchendienerin gewaltsam angegriffen hat. Wir haben Anzeige erstattet und ein Hausverbot ausgesprochen, hoffen aber auch, dass der offenbar psychisch belastete Mensch (der leider schon früher hier randaliert hat) sich wieder fängt und dass wir mit ihm die Situation beruhigen können. Danke wie gesagt für alle Rückendeckung im Gebet um Schutz und Klarheit und Klärung der Situation.
  • Es bleibt aber der positive Blick auf die beiden Konfirmationen und die großartigen Jugendlichen, von denen etliche sich weiterhin in unsere Gemeinde einbringen und mitmachen möchten. Im Anhang schicke ich uns das offizielle Konfirmationsbild zum Anschauen und zum Mitfreuen mit.
  • Nach wie vor braucht die Bühler Tafel Sachspenden für die zahlreichen Flüchtlinge aus der Ukraine. Es werden laufen Lebensmittel gebraucht! Wichtig ist weiterhin auch die Bereitstellung von Wohnraum (Kontakt zur Stadt Bühl per Mail ukraine@buehl.de oder per Telefon: 07223-935380), außerdem Geldspenden, z.B. an die Diakonie-Katastrophenhilfe (Evang. Bank, IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 / BIC: GENODEF1EK1, Stichwort: Ukraine-Krise, oder online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/). Aktuell werden für eine ukrainische Familie 1 Bett 1,80 x 2,00 m, 1 Kleiderschrank und 1 Kinderbett für ein 3-jähriges Kind gesucht (bitte rückmelden bei Katharina Leitner Katharina.leitner@onlinehome.de).
  • Herzliche Einladung schon mal vorab zum Gottesdienst an Himmelfahrt mit unsere Nachbargemeinde in Bühlertal, wie gewohnt mit dem Posaunenchor, am 26. Mai um 11.00 Uhr open Air bei der Kapelle zum Guten Hirten auf dem Sand. Im Anschluss an den Gottesdienst ist Zeit zur Begegnung miteinander und vor allem auch mit unserer lieben Nachbargemeinde, mit der wir in den kommenden Jahren noch mehr zusammenrücken und kooperieren werden.
  • Herzliche Einladung vorab auch schon mal zu den Gottesdiensten rund um Pfingsten:
    • Sonntag 29. Mai 10.00 Uhr: Park & Pray-Gottesdienst zum Thema „Apokalypse now? – Apokalypse NO! Warum wir Grund zur Hoffnung haben“
    • Freitag 3. Juni 19.00 Uhr: ökumenischer Lobpreisgottesdienst am Friedenskreuz (mit etlichen Gemeinde hier aus der Region)
    • Samstag 4. Juni 19.00 Uhr: Lobpreis-Gottesdienst in unserer Johanneskirche (mit Band und viel Musik und geistlichen Impulsen)
    • Pfingstsonntag 5. Juni 10.00 Uhr: Pfingstfest-Gottesdienst mit Abendmahl, im Anschluss Taufgottesdienst (vier Kinder werden getauft)
    • Pfingstmontag 6. Juni 10.30 Uhr: ökumenischer Pfingstgottesdienst in der katholischen Stadtkirche St. Peter & Paul
  • Kirche fährt wieder Rad, am 1. Mai ging‘ los mit dem Bühler Stadtradeln! Wie schön, dass wir wieder ökumenisch unterwegs sind mit einem großen Team. Aktuell sind 96 Leute aus unseren Bühlen Kirchen dabei (Knacken wir die 100er-Marke?). Es geht darum, mit unseren Fahrrädern (statt mit dem Auto) möglichst viele Kilometer fahren und CO2 zu sparen. Gerne noch anmelden (https://www.stadtradeln.de/index.php?id=171&L=0&team_preselect=11396) und reichlich in die Pedale treten. Vielleicht schaffen wir es wieder auf den 2. Platz? Aktuell rangieren wir unter 36 Teams mit bisher insgesamt gefahrenen 20.120 km auf dem 3. Platz.
  • Zuletzt die Erinnerung an unsere verfolgten Brüder und Schwestern in aller Welt, die im Vielerlei der Krisen schnell vergessen werden. Sie bitten uns ausdrücklich um unser Gebet und berichten immer wieder, wie sehr es ihnen hilft, auch nur zu wissen, dass anderswo unbekannte Menschen für sie einstehen und sich im Gebet an ihre Seite stellen. Weitere Infos auch zu den Aktionstagen der Unterstützer-Organisation Open Doors über folgendem Link: www.opendoors.de/ODtage

Hier bin ich – sagt Gott / hier bin ich – sagen wir! Manchmal genügt das, selbst wenn wir grad die Hände in der Tasche haben oder auf der Tastatur.

Herzliche Grüße, im Namen des Kirchengemeinderats, Ihr und euer Götz Häuser