Newsletter 10-2022

Gott erhöht und erniedrigt. Aber er gibt auch eine zweite Chance. Wir brauchen Orientierung, mehr denn je in diesen schwierigen Zeiten.

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Ich schaute hilfesuchend zum Himmel empor, und da erlangte ich meinen Verstand wieder. Ich pries den höchsten Gott, ich lobte den, der ewig lebt. Seine Herrschaft hört niemals auf, sein Reich bleibt für alle Zeiten bestehen. (Dan. 4,31) – Wer spricht solch fromme Worte? Von den vermeintlich mächtigsten Menschen dieser Erde, habe ich eine solche Botschaft noch nicht gehört oder gelesen. Schnell liegt die Vermutung nahe, dass dies Worte eines Glaubenshelden der Bibel sein müssen. Irrtum! Denn sie stammen von König Nebukadnezar, dem mächtigsten Mann seiner Zeit in seiner Region, vergleichbar mit Xi Jinping oder Putin. Als König von Babylon besiegte er viele Völker. Er hatte großen Erfolg und enorme Macht. Er ließ monumentale Bauwerke errichten, wie z.B. seine Königsburg mit ihren hängenden Gärten, eines der sieben Weltwunder der Antike. Doch dann verstieg er sich im Hochgefühl seines Reichtums und seiner schier grenzenlosen Macht, wie es auch heute manch mächtigen Regenten zu passieren scheint.

„Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit“ (Dan. 4,27). So ließ er es allen in seinem Reich wissen. Babel stand schon Jahrhunderte vorher für Größenwahn. Mit einem großen Turm wollten die Menschen damals den Himmel erstürmen. Es ist dieses Lied der Selbstberauschung, welches Menschen immer wieder anstimmen – ob in der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft oder in der eigenen kleinen Welt. Seht her, was wir geschaffen haben. Wir brauchen keinen Gott. Wir können alles selbst machen. Unseren Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Es sind die großen und die kleinen Mächtigen, die ihre Kalkulation ohne ihren Schöpfer machen und die Rechnung präsentiert bekommen. So auch Nebukadnezar. Ihm wird gesagt: „Das Königreich ist von dir genommen. Und man wird dich von den Menschen verstoßen, und du sollst bei den Tieren des Feldes wohnen.“ (Dan. 4,28f). Das war der jähe Sturz von der Höhe der Selbstvergötterung in den Abgrund des Wahnsinns. Gott erhöht und erniedrigt. Aber er gibt auch eine zweite Chance. Nach einer bestimmten Zeit hob Nebukadnezar seine Augen zum Himmel empor und sein Verstand kehrte zu ihm zurück. Der große und mächtige Nebukadnezar denkt um. Lasst uns hoffen und beten, dass solches Umdenken auch in diesen bedrückenden Tagen geschehen möge. Oft kommt der Mensch erst dann zur Besinnung, wenn er seine Augen zum Himmel hebt und im Bewusstsein seiner Abhängigkeit die Zuflucht zu Gott nimmt. Das hat Nebukadnezar erfahren. Und danach bezeugt er: „Es gefällt mir, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott der Höchste an mir getan hat. Denn seine Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.“ (Dan. 3,32f) – Nicolai Hasch.

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum 2. Bergpredigt-Gottesdienst am 13. März um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Diesmal geht es ums Fasten (und Beten), also um die Konzentration auf das Wesentliche im Glauben und im Leben. Alex Unverhau nimmt uns im Gottesdienst in dieses Thema hinein, das im Herzen der Bergpredigt steht.
  • Auch an den folgenden Sonntagen (20., 27. März und 3. April) geht es im Gottesdienst um zentrale Worte Jesu in der Bergpredigt. Dazu gibt nach jedem Gottesdienst mit Anregungen zur Vertiefung, die jeweils am Sonntagabend verschickt werden. Damit können die Gruppen in unserer Gemeinde, aber auch einzelne den Spuren der Worte Jesu nachgehen und miteinander ins Gespräch kommen. – Konntet ihr in der vergangenen Woche etwas damit anfangen? Ich würde mich über Rückmeldungen freuen. Die kleine Bibliothek zur Bergpredigt in der Johanneskirche darf weiterhin genutzt werden. Ich bin gespannt und freue mich auf unsere gemeinsamen Entdeckungen.
  • Wir hatten am Dienstag einen guten Start in unseren Glaubenskurs. Dank unserer Techniker hat es mit der hybriden Form gut geklappt. Insgesamt sind wir hier mit 25 Leuten und unserem Team unterwegs, mit Gemeindegliedern aus dem Kernbereich unserer Gemeinde, aber auch mit vielen, die sich erstmals und neu auf so ein Glaubens- und Bibel-Projekt einlassen. Danke für alles Begleiten im Gebet. Wir brauchen Orientierung, mehr denn je in diesen schwierigen Zeiten.
  • Um die zahlreichen Herausforderungen in unserer Kirche und Gesellschaft und wie sie sich auf unsere Gemeinde und (buchstäblich) auf unseren Gemeindeaufbau auswirken, darum wird am Wochenende 18.-20. März  auf unserer jährlichen Kirchengemeinderats-Klausur gehen. Wir sind im Haus der Stille in Betberg zu Gast und arbeiten miteinander daran, wie wir nach (und mit) Corona als Gemeinde weiter gut zusammenkommen und zusammenbleiben auch in der bevorstehenden Bauzeit, in der wir kein Gemeindezentrum als gemeinsamen Mittelpunkt haben werden. Wir überlegen auch, wie wir mit den Strukturveränderungen in unserer Kirche und Region konstruktiv umgehen können, wie wir in Zukunft mit unseren Nachbargemeinden gut kooperieren und was es in diesen Umbruchszeiten vor allem braucht. Natürlich werden wir diese Fragen nicht an einem Wochenende lösen und denken auch schon länger über diese Zukunftsthemen nach. Dabei hören wir gut aufeinander, vor allem aber auf Christus – den Herrn der Welt und der Zeit, den Herrn unserer Gemeinde. Es geht um seine Fürsorge und um seinen Auftrag für uns. Aber auch um seine Hoffnung, Versöhnung und Treue, die über unsere Gemeindegrenzen hinaus sichtbar und erfahrbar werden soll. Danke für alle Begleitung im Nachfragen und im Beten.
  • Das gilt auch für unser Bauprojekt, das uns weiterhin in Atem hält und viele Termine und Gespräche, Recherchieren, Planen, Anträgestellen, Absprachentreffen, Beraten und Verhandeln braucht. Wir schaffen das – gemeinsam! Ich denke in diesen Tagen immer wieder, gerade angesichts des Kriegs in der Ukraine, wie sinnvoll und zukunftweisend es ist: dass wir in dieser schwierigen Zeit mit unserem Bauprojekt in Menschen investieren: in Gesprächs- und Begegnungsräume, in Kinder- und Jugendarbeit, in Teambuilding und Mitarbeiterschulungen, in gelebte Seelsorge und diakonisches Handeln, in gemeinsames Glauben und Leben!!
  • Diesem Ziel dient von Anfang an auch unser Förderverein, der in diesen Tagen sein 10jähriges Jubiläum feiert und der neben der Förderung von musikalischen und diakonischen Projekten vor allem der Förderung von Kindern und Familien dient. Die Gemeindediakonen-Stelle, die wir aus den Beiträgen unserer Förderer seit 10 Jahren gemeinsam tragen und die Ute Gatz in wunderbarer Weise ausfüllt, hat vieles in unserer Gemeinde zum Guten bewegt und viele Menschen konkret und praktisch gestärkt. Das wollen wir im Sommer ausführlich feiern! Schon heute aber ein großes DANKESCHÖÖÖÖÖN an alle Förderer und ehrenamtlich Engagierten, die diese wichtige Zukunftsarbeit möglich machen!
  • Lasst uns weiterhin für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Kinder, Frauen und Männer beten, für alle Menschen auf der Flucht und für die klare Umkehr vom Weg der Gewalt. Unsere Johanneskirche ist täglich als Ruheort zum Gebet geöffnet. Das Glockenläuten an jedem Abend um 19.00 Uhr ruft uns gemeinsam zum Innehalten und zur Verbundenheit im Gebet. Spenden für die Opfer des Krieges und für die vielen Menschen, die schon jetzt auf der Flucht sind gibt die Diakonie-Katastrophenhilfe zuverlässig an die Betroffenen weiter: Evangelische Bank (IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 / BIC: GENODEF1EK1), Stichwort: Ukraine Krise oder online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/.
  • Zu guter Letzt eine Bitte aus unserem Gemeindebrief-Redaktionsteam von Silvia Jünger: Liebe Glaubensgeschwister, ich darf die letzte Seite unseres kommenden Gemeindebriefes gestalten. Wir Redaktionsmitglieder haben entschieden, an unsere Jahreslosung mit unterschiedlichen Motiven zu erinnern. Wir hatten die Idee, eine Collage zu gestalten. Ich lade daher jede und jeden ein, der möchte, mir ein Bild zu schicken, auf dem Ihr in Eurer Eingangstür (oder auch Gartentür, Terrassentür, Kellertür, Kühlschranktür…) abgebildet seid und die Jahreslosung “Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ ausdrückt. So können wir die Jahreslosung lebendig werden lassen. Je mehr sich einladen lassen, umso kleiner werden die Einzelbilder. Niemand muss also befürchten, dass erkennbar ist, wo man lebt… ..Ich freu mich auf Eure Bilder. Es geht nicht um perfekt, es geht um das Gefühl, was beim Anschauen entsteht. Ich wünsche uns, dass wir stets offene Türen finden, Eure Sylvia. Bitte möglichst bald senden an sylvie@directbox.com.

Mit herzlichen Grüßen, auch Im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser