Newsletter 12-2022

Herr zu sein über die eigene Zeit. Nicht mehr dem Lauf der Stunden ausgeliefert, sondern ab und zu am großen Zeiger drehen … Und vor allem Zeit mit dem zu verbringen, der alle Zeit der Welt für uns hat und in dessen Händen unsere Zeit gut aufgehoben ist (Psalm 31,16)!

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

wer hat an der Uhr gedreht … und warum muss das jetzt schon wieder sein? Denn eigentlich ist diese zweimal jährliche Manipulation offiziell in der EU abgeschafft worden. Und viele würden gern darauf verzichten, vor allem im Frühjahr, wenn wir eine kostbare Stunde Schlaf hergeben müssen, mitten in der Nacht, zwischen 2 und 3 Uhr. Was zur Tageszeitverlängerung und auch zum Energiesparen erfunden wurde, belastet viele Leute, bringt unseren Rhythmus durcheinander. Natürlich ist es schön, dass unsere Abende heller sind, aber ist die Zeitumstellung nicht doch einfach ein fauler Trick? – Oder hält sich dieses Ritual beharrlich vielleicht auch darum, weil es in uns etwas viel Tieferes berührt? Nämlich die Sehnsucht, ab und zu tatsächlich Herr zu sein über die eigene Zeit. Nicht mehr dem Lauf der Stunden ausgeliefert, sondern ab und zu am großen Zeiger drehen und wenigstens zweimal im Jahr einen Tag verlängern dürfen oder verkürzen, für uns sebst und/oder auch für andere?

Wie wäre es, wir könnten wirklich ab und zu die Zeit zurückdrehen und anhalten oder nach vorne spulen? Und so die aktuellen Krisen einfach überspringen, die dunklen Stunden unseres Lebens kürzen? Oder unserer Welt und uns persönlich nach Belieben ein paar Jahre dazugeben? Oder den schönen Augenblick ein wenig länger auskosten? Freilich sollten nicht alle die Möglichkeiten haben, das würde zu chaotisch werden. Aber wir selber, wenigstens manchmal … Oder doch besser nicht! Denn wer weiß, was wir versäumen würden und welche Chancen uns entgingen? Und was dann alles nicht geschähe, was erst viel später für uns kostbar wird? Es stimmt: wir sind der Zeit und unserer Vergänglichkeit vollkommen ausgeliefert. Aber wir haben doch auch jetzt die Möglichkeit, aus der uns jeden Tag geschenkten Zeit etwas Gutes zu machen, zu arbeiten oder auch mal nix Produktives zu machen, Zeit totzuschlagen oder Zeit zu verschenken, Zeit dankbar zu genießen und Zeit einzusetzen für andere, für den Frieden in der Welt und hinter der eigenen Haustür. Und vor allem Zeit mit dem zu verbringen, der alle Zeit der Welt für uns hat und in dessen Händen unsere Zeit gut aufgehoben ist (Psalm 31,16)!

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum 4. Bergpredigt-Gottesdienst am 27. März um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Es geht um Jesu seelsorgliche Rede über das „Schätze-Sammeln und Sorgen“ und darum, wie wir frei werden und das Loslassen üben können … (Mt 6,19-34). Nicht vergessen: von Samstag auf Sonntag werden die Uhren umgestellt (eine Stunde nach vorne, die Nacht wird also etwas kürzer).
  • Auch an den folgenden Sonntagen (3. und 10. April) geht es im Gottesdienst um zentrale Worte Jesu in der Bergpredigt. Ja, auch am 10. April zum Abschluss der LEGO-Woche, die im Sonntagsgottesdienst das Gleichnis vom „Haus auf dem Felsen“ in den Blick nehmen wird (Mt 7,24-26). Wie gewohnt gibt es am Sonntagabend wieder ein Papier mit Anregungen für Hauskreise und Gesprächskreise und für einzelne zum Weiternachdenken und Vertiefen. Die kleine Bibliothek zur Bergpredigt in der Johanneskirche darf weiterhin genutzt werden. Bitte bringt die ausgeliehenen Bücher nach etwa drei Tagen wieder zurück. Wir sind gespannt und freuen uns auf unsere gemeinsamen Entdeckungen.
  • Aktuell sieht es so aus, dass wir ab dem 2. April wieder so unbeschwert und nah wie vor der Corona-Zeit miteinander Gemeinde leben und Gottesdienst feiern können: also immer noch aufmerksam und rücksichtsoll, aber doch ohne Abstandsgebote und Masken. Natürlich kann, darf und soll weiterhin jede/r einzelne für sich selber sorgen und gegebenenfalls weiterhin eine Maske tragen. Die Pflicht dazu wird aber gemäß den aktuellen Verlautbarungen aufgehoben werden. Wenn das so bleibt und wenn wir eine entsprechendes „GO“ von unserer Landeskirche bekommen, werden wir das ab dem ersten April-Wochenende auch umsetzen und uns über die erweiterten Freiräume und Spielräume miteinander freuen. Auch den Kirchenkaffee soll es dann am 3. April endlich wieder geben!!
  • Danke für alle Rückendeckung und Begleitung in Gedanken und im Gebet am vergangenen Wochenende. Wir hatten auf der Kirchengemeinderats-Klausur intensive, erfüllte und ertragreiche Tage miteinander. Wir haben uns gemeinsam neu auf unseren Auftrag als Gemeinde besonnen und vor allem auf unseren Auftraggeber, Christus. Wir haben uns gefragt, was uns als Christen trägt und was uns persönlich und gemeinsam im Glauben wie im Leben wichtig ist, gerade in diesen belasteten und turbulenten Zeiten. Wir haben formuliert, wofür wir öffentlich einstehen und was wir in diese Welt weitergeben wollen – angesichts der großen Veränderungen in Gesellschaft, Kirche und Gemeinden, aber auch hier bei uns und im Blick auf unser Bauprojekt und das Zusammenwachsen in der Region. Ein Bild von unserem Gemeinde-Leitungsteam aus der Samstagnachmittagspause hänge ich an. Danke für alle Begleitung im Gebet, von dem eine große Kraft ausgeht, weil es uns mit Gott und miteinander verbindet.
  • Am kommenden Sonntag, am 27. März um 18.00 Uhr laden wir wieder zum ökumenischen Friedensgebet am Bühler Friedenskreuz ein. Wer wäre bereit, dann einen kurzen Text beim Fürbittengebet vorzulesen (bitte vorher bei mir melden)? Bitte gebt diese Einladung an viele Leute weiter. Mehr Informationen und die Liedtexte HIER! So können wir ein Zeichen setzen und einander stärken. Am kommenden Dienstag wird die Bachschloss-Schule mit allen Klassen zum Friedenskreuz wandern, um dort innezuhalten und öffentlich gemeinsam für den Frieden einzustehen. Lasst uns weiterhin für die vom Krieg betroffenen Kinder, Frauen und Männer beten, für alle Menschen auf der Flucht und für die Umkehr der Verantwortlichen vom Weg der Gewalt. Unsere Johanneskirche ist täglich als Ruheort zum Gebet geöffnet. Das Glockenläuten an jedem Abend um 19.00 Uhr ruft uns gemeinsam zum Innehalten und zur Verbundenheit im Gebet. Spenden für die Opfer des Krieges und für die vielen Menschen, die schon jetzt auf der Flucht sind gibt die Diakonie-Katastrophenhilfe zuverlässig an die Betroffenen weiter: Evangelische Bank (IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 / BIC: GENODEF1EK1), Stichwort: Ukraine Krise oder online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/.
  • Heute, am Freitag 25. März gibt es wieder einen weltweiten Klimastreik (Treffpunkt Rathausplatz, 16.00 Uhr) um auf den anstehenden Klimakollaps hinzuweisen und alle Kräfte für eine Wende zu bündeln. Das Klima-Thema ist auch ein Friedensthema, weil es hier um die Versöhnung mit unserer Schöpfung geht, um Frieden zwischen reichen und ärmeren Ländern und um unsere Verantwortung für die kommenden Generationen, damit diese sich nicht um die knapper werdenden Ressourcen streiten müssen. Wenn wir es wollen, reichen die Schätze dieser Erde, einschließlich sauberem Wasser und sauberer Luft für alle Menschen und für alle Geschöpfe!
  • Am Samstag 2. April laden wir alle herzlich um 19.00 Uhr zum Lobpreisgottesdienst in die Johanneskirche ein. Wie immer gibt es viel Musik (moderne Lieder) und einen stärkenden geistlichen Impuls (auch im Zeichen der Bergpredigt).
  • Wenn wir in den vergangenen Wochen in der Pandemiezeit das Abendmahl in unserer Gemeinde gefeiert haben, gab es in der Regel nicht mehr den großen Gemeinschaftskelch, aus dem wir alle getrunken haben, sondern kleine Einzelkelche, in die wir für jede und jeden einen Schluck gegossen haben. Viele haben uns zurückgemeldet, dass sie das gut und richtig finden und dass sie auch schon früher Bedenken wegen der Hygiene beim Gemeinschaftskelch hatten. Bisher haben wir die kleinen Kelche freundlicherweise bei unseren Nachbarn in Steinbach und Sinzheim leihen dürfen. Dort werden sie nun aber wieder gebraucht, weshalb wir eigene Kelche anschaffen müssen. Die wollen wir uns sozusagen als Gemeinde zum Gründonnerstag, Karfreitag und Osterfest schenken – gerne mit großzügiger Unterstützung aller. Günstig sind die kleinen Becher nämlich nicht (wir haben die günstigste Variante gewählt), zumal wir in unserer großen Gemeinde erfreulich viele davon brauchen. Einer kostet 7,50 Euro. Wie wäre es, wenn jede und jeder sich seinen / ihren Einzelkelch spendiert (im Briefumschlag in unseren Briefkasten, auf eines unserer Konten überweisen Spende an die Gemeinde ..). Danke vorab! So werden wir in Zukunft wieder öfter feiern: die Gemeinschaft miteinander und die Gemeinschaft mit Christus.

Mit herzlichen Grüßen, auch Im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser