Newsletter 9-2022

„Vater, bewahre sie in deinem Namen …, damit sie eins sind, so wie wir eins sind.“ 

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Durch meine Familie geht seit der Coronakrise ein Riss. In den Wochen vor Weihnachten war es richtig schwierig, dass sich die Impfgegner und die Impfbefürworter unter uns bei den Festen treffen konnten, unsere unterschiedlichen Haltungen brachten einige Spannungen zutage! Diesen Riss spüre ich auch in der frommen Szene, von „Cancel culture“ ist die Rede: der/die Andersdenkende wird aus dem eigenen Kreis verbannt. Und nun kommen im März die Lockerungen, und dann sollen beide Gruppen wieder fröhlich miteinander Gottesdienste feiern und die Gemeinschaft der Heiligen abbilden? Wie kann uns das gelingen? Dabei habe ich in der Krise erlebt, wie gut es war, Teil der Gemeinschaft in unserer Kirche zu sein. Es war ein hohes Maß an Solidarität spürbar, wir sind enger zusammen gerückt. Ich habe gemerkt, dass die Beziehungen tragen und das hat mich gestärkt und begeistert. Und gleichzeitig beobachte ich über bestimmte Sichtweisen heftige Auseinandersetzungen, nach denen man kaum mehr zusammenkommen kann.

Jesus hat in Johannes 17 intensiv für uns gebetet: „Vater, bewahre sie in deinem Namen …, damit sie eins sind, so wie wir eins sind.“  Insgesamt fünfmal betet Jesus im Hohepriesterlichen Gebet darum. Die Einheit unter seinen Nachfolgern ist ihm extrem wichtig! Ich glaube, wir brauchen dieses Gebet auch unter uns. Wenn wir für Gottes Herzensanliegen eintreten, kann uns Gott jenseits von unterschiedlichen Sichtweisen berühren und uns neue Liebe und Barmherzigkeit schenken. Wenn wir wissen, dass Gott zwischen uns ist, dann können wir einen Schritt auf andere zugehen und werden bereit, uns in ihre Perspektiven hineinzuversetzen. Wenn ich auf die kommenden Wochen sehe, dann wünsche ich mir dieses „Einssein“ in Christus, und bei meiner Familie fange ich mit dem Gebet an (Ute Gatz).

Für mich wird darin deutlich, dass wir – auch wenn wir persönlich im furchtbaren Ukraine-Krieg nichts zum Guten verändern können – doch wenigstens unter uns anfangen, Frieden zu stiften und so dem Auftrag Jesu folgen, seiner Verheißung, mit der die Bergpredigt beginnt: selig sind alle, die Friedenstiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen!

Wie immer hier einige Infos und Einladungen:

  • Herzliche Einladung zum 1. Bergpredigt-Gottesdienst morgen am 6. März um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Zum Auftakt geht es um Anlass, Bedeutung und Struktur der Bergpredigt und dann um den starken, steilen Einstieg: die Seligpreisungen, mit denen Jesus unsere üblichen Lebensleitlinien gehörig auf den Kopf stellt und uns gerade so einen völlig neuen Blick auf unser Leben und auf seine Welt schenkt. Ganz schön herausfordernd und radikal!
  • Im Anschluss an den Gottesdienst am Sonntag laden wir nach längerer Pause wieder herzlich zum Abendmahl ein. Wir feiern – ein wenig anders als gewohnt, aber immerhin – mit Brot und Traubensaft (in Einzelkelchen) und stärken uns in der Gemeinschaft mit Christus und in der Gemeinschaft miteinander.
  • Auch an den folgenden Sonntagen (13., 20., 27. März und 3. April) geht es im Gottesdienst um zentrale Worte Jesu in der Bergpredigt. Dazu gibt nach jedem Gottesdienst ein Paket mit Anregungen zur Vertiefung, das jeweils am Sonntagabend über diesen Verteiler verschickt wird. Damit können die Hauskreise und Gruppen in unserer Gemeinde, aber auch einzelne den Spuren der Worte Jesu nachgehen und miteinander ins Gespräch kommen. Die kleine Bibliothek mit Auslegungen zur Bergpredigt (auf dem keinen Tisch gegenüber dem Eingang in der Johanneskirche) darf weiterhin genutzt werden; ausgeliehene Bücher bitte in die Liste eintragen, Kopien sind im Gemeindebüro möglich. Ich bin gespannt und freue mich auf unsere gemeinsamen Entdeckungen.
  • Herzliche Einladung an alle, die beim Fastenprojekt mit Alex Unverhau und Karin Borho mitmachen möchten. „Durch Fasten bei Gott auftanken, Kraft schöpfen und sich neu ausrichten ist Ziel ihres Angebots „fastenergie – Gemeinsam Fasten“. In loser Gemeinschaft geht es darum auszuprobieren, was unsere Glaubensvorfahren über Jahrhunderte erprobt und als Schatz erlebt haben. Wer dabei sein möchte, sollte sich bis Montag 7. März anmelden: an gemeinsamfasten@evkirchebuehl.de. Das erste Treffen der Fastengruppe findet am Sonntag, den 13.3. um18:30 Uhr in unserem Gemeindezentrum statt.
  • Herzliche Einladung außerdem zum Glaubenskurs, in dem wir anhand der Bergpredigt wichtigen Glaubensthemen auf die Spur kommen. Am 8. März geht es los (außerdem 15., 23., 30. März und 5. April, jeweils um 19.30 Uhr). Dabei sein kann man entweder live im Gemeindesaal oder digital über unseren ZOOM-Account. Für alle gibt es einen Anfangsimpuls zum Thema und danach Zeit zum Austausch in (digitalen) Kleingruppen. Abschließend treffen sich alle wieder im Plenum (online und vor Ort). Auf diese Weise können auch Leute dabei sein, die weiter weg wohnen oder nicht persönlich kommen können. Weitere Infos im Anhang. Wir haben noch Plätze frei (auch digital). Nachfragen und Anmeldung im Gemeindebüro (Tel.: 22704) und über glaubenskurs@evkirchebuehl.de.
  • Immer noch unfassbar ist der Krieg in der Ukraine, der so viele unbeteiligte Kinder, Frauen und Männer bedroht, umbringt, in die Flucht treibt. Lasst uns weiter beharrlich für diese Menschen und für den Frieden beten, für Umkehr vom Weg der Gewalt und Schutz für die vielen Opfer, auch bei uns. Unsere Johanneskirche ist wie gewohnt täglich als Ruheort zum Gebet geöffnet. – Wie wäre es, wenn wir an jedem Abend um 19.00 Uhr, wenn unsere Glocken mit den anderen Kirchenglocken in unserer Stadt läuten, ein paar Minuten still werden und uns miteinander im Gebet verbinden, da wo wir gerade sind: in der Kirche oder zuhause oder unterwegs!?
  • Spenden für die Opfer des Krieges und für die vielen Menschen, die schon jetzt auf der Flucht sind gibt die Diakonie-Katastrophenhilfe zuverlässig an die Betroffenen weiter: Evangelische Bank (IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 / BIC: GENODEF1EK1), Stichwort: Ukraine Krise oder online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/
  • Familie Unverhau sammelt im Auftrag von GAiN Hygieneartikel für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Hygieneartikel (bitte nichts anderes spenden) können bis zum 15. März in den Anhänger im Carport von Familie Unverhau abgegeben werden (Mühlstettstr. 26a, in Oberbruch) oder im Gemeindezentrum in die bereitstehende Box gelegt werden. Nähere Infos im Anhang und bei Alexandra Unverhau: 07223 9518136.

Mit herzlichen Grüßen, auch Im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser