Newsletter 7-2022

„Was für ein Mensch, dem Wind und Wellen gehorchen …“

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

„Was für ein Mensch, dem Wind und Wellen gehorchen …“ – dieses Lied singen wir gerade im Konfikurs, passend zu unserem aktuellen Thema „Jesus Christus“. Stark ist dabei auch die Zeile „was für ein Mensch, der die Gefangenen frei macht …“! Bei diesen Worten macht es einen Unterschied, an welchem Ort man sie singt: hier im Gemeindezentrum oder im Freien, vielleicht auf einer Wiese oder sonst irgendwo in unserer Stadt.

Oder aber hinter den hohen Mauern im Bühler Frauengefängnis, unüberwindbar und mit Stacheldraht gesichert! In der kommende Woche bin ich dort vorerst zum letzten Mal im Dienst, weil ich ab März nach elfeinhalb Jahren meine Aufgabe als evangelischer JVA-Seelsorger an meine Bühlertäler Kollegin Anke Mühlenberg-Knebel abgebe. Es waren immer besondere Besuche dort. Und ich werden nicht vergessen, wie froh ich immer wieder war, wenn ich das Gefängnis verlassen durfte, wenn sich die Türen, die Sicherheitsschleusen und das große Stahltor am Ende meiner Besuche geöffnet haben. Denn was es bedeutet, längere Zeit hinter Gittern leben zu müssen, kann sich kaum jemand von uns vorstellen.

Dabei ist auch für uns die Freiheit ein kostbares Gut und eine tiefe Sehnsucht. Gerade jetzt, wo sich das große Aufatmen anbahnt und wo wir bald hoffentlich wieder so frei wie vor der Pandemie leben dürfen, wenn die Beschränkungen aufgehoben werden und auch die große innere Quarantäne beendet sein wird. Wie kostbar die Freiheit ist, haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten erlebt. Aber auch wie zerbrechlich, in diesen stürmischen Zeiten, auch angesichts eines möglichen Krieges im Osten.

Umso mehr wünsche ich uns die befreiende Nähe Jesu, die lösende Kraft seines Freispruchs und die geschenkte „Freiheit der Kinder Gottes“, von der Paulus schreibt (Römer 8). Denn enge Räume und enge Gemüter und zahlreiche Zwänge wird es auch jenseits des „Freedom-Days“ weiterhin geben – um uns herum, aber eben auch in uns drin. Darum lohnt es sich, öffentlich für Meinungsfreiheit und für Religionsfreiheit einzustehen, aber vor allem auch für die Freiheit, die uns aus dem Glauben erwächst, aus der Versöhnung und Zugehörigkeit zu Jesus Christus.

Folgende Infos und Einladungen gebe ich gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Lobpreisgottesdienst heute am Samstag 19. Februar um 19.00 Uhr in unserer Johanneskirche. Wie immer gibt es viel Musik, moderne Lieder, um Gott zu loben und in seiner Gegenwart zur Ruhe zu kommen. Dazu einen geistlichen Impuls zum Thema: Liebe macht frei! Herzliche Einladung zum Auftanken.
  • Herzliche Einladung auch zum Gottesdienst morgen am 20. Februar um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche und im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Wir feiern in diesem Jahr unseren Missionssonntag einmal anders. Wir haben keinen Gast von außen eingeladen, sondern freuen uns über die Beiträge von Christen mit Wurzeln in anderen Ländern, die sich in den Gottesdienst einbringen und von ihren Erfahrungen und Perspektiven berichten. Wie schön, auf diese Weise zu erleben, dass wir Teil einer großen, weltumspannenden Gemeindefamilie sind und dass wir über räumliche, sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg in dem einen Jesus Christus verbunden sind. Wir sind dankbar für euch, die ihr nicht „Gäste und Fremdlinge“ seid (Eph 2,19), sondern Brüder und Schwestern, die uns bereichern und unseren Horizont erweitern.
  • WIR lesen die Bergpredigt. An fünf Sonntagen (6., 13., 20. und 27. März sowie 3. April) geht es in den Gottesdiensten um zentrale Worte Jesu in der Bergpredigt. Dazu gibt es im Anschluss ein Paket mit Anregungen zur Vertiefung, das jeweils am Sonntagabend / Montag über diesen Verteiler verschickt wird. Damit können die verschiedenen Gruppen in unserer Gemeinde, aber auch einzelne den Spuren der Worte Jesu nachgehen und miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem soll eine kleine Bibliothek zur Bergpredigt  hier im Gemeindezentrum eingerichtet werden. Wir schön, dass sich viele in der Gemeinde schon gemeldet haben und dabei sein möchten. Die Aktion kann auch gut dazu genutzt werden, gezielt neue Leute einzuladen in die Gruppen und Hauskreise einzuladen.
  • Auch den Glaubenskurs schließen wir in diesem Jahr an dieses Projekt an. Ab dem 8. März und an weiteren vier Dienstagabenden (15., 23., 30. März und 5. April) laden wir jeweils um 19.30 Uhr ein zum GLAUBEN  ENTDECKEN  mit Texten der Bergpredigt. Dabei sein kann man entweder in Präsenz im Gemeindesaal oder in digitalen Gesprächsgruppen über unseren ZOOM-Account. Für alle gibt es einen Anfangsimpuls zum Thema und danach Zeit zum Austausch in (digitalen) Kleingruppen. Abschließend treffen sich alle wieder im Plenum (online und vor Ort). Auf manches müssen wir in diesem Jahr verzichten (gemeinsames Essen, Büchertisch, wohlige Enge im gut gefüllten Gemeindesaal). Dafür geht es konzentrierter zur Sache. Der Vorteil: es können auch Leute dabei sein, die weiter weg wohnen oder aus diversen Gründen nicht persönlich kommen können. Weitere Infos im Flyer im Anhang (ausgedruckt auch im Foyer im Gemeindezentrum). Gerne mitnehmen, weitergeben und  bewerben. Willkommen sind alle, die mit anderen über die Bergpredigt und wichtige Glaubens- und Lebensfragen reden möchten. Nachfragen und Anmeldung im Gemeindebüro (Tel.: 22704), gerne auch über glaubenskurs@evkirchebuehl.de.
  • Eine praktische Möglichkeit, die Worte aus der Bergpredigt umzusetzen bieten Alex Unverhau und Karin Borho an: „Durch Fasten bei Gott aufzutanken, Kraft zu schöpfen und sich neu auszurichten ist Ziel unseres Angebots „fastenergie – Gemeinsam Fasten“. In loser Gemeinschaft wollen wir in der letzten Märzwoche ausprobieren, was unsere Glaubensvorfahren über Jahrhunderte erprobten und als einen unverzichtbaren Schatz erlebten. Lust mitzumachen? Dann melde dich gerne bis zum 21.02.2022 für den unverbindlichen Infoabend am 22.02.2022 um 20:00 Uhr im Gemeindezentrum an. Das kannst du über eine Email an gemeinsamfasten@evkirchebuehl.de machen oder über das Pfarramt (07223/22704). Hast Du vorher noch Fragen? Du kannst dich gerne an Alexandra Unverhau und Karin Borho wenden – wir freuen uns über dein Interesse!“.
  • Seit gestern ist auf unserem Johannesplätzle vor der Kirche eine große, dunkle Glasplatte zu sehen: ein Modul der Photovoltaik-Anlage, die im Zuge der Baumaßnahme auf unserem Kirchen- und Gemeindesaaldach installiert werden soll. Wir bleiben trotz der Rückschläge in Sachen Bundesförderung am Thema dran und wollen in Zukunft unseren Energiebedarf aus regenerativen Quellen decken. Das rechnet sich für unsere Schöpfung, aber auch für unseren Geldbeutel, wenn absehbar die CO2-Bepreisung auch uns betreffen wird. Wer Genaueres dazu erfahren möchte, darf uns gerne ansprechen. Danke weiterhin für alles mit uns am Ball bleiben, Mitdenken und Mitbeten, aber auch für alle finanzielle Rückendeckung. Wir geben mit einem starken Gemeindeteam viel Zeit und Kraft in dieses Zukunftsprojekt, das wir nur gemeinsam als Gemeinde meistern können, mit dem großen Baumeister Christus an der Spitze – der uns „leuchtet wie die Sonne“ (Offb. 1,16).
  • Kirche und Geld – ein spannendes Thema und für nicht wenige Leute ein Aufreger-Thema. Leider gibt es hier auch viel Unkenntnis, zum Beispiel über angebliche „Privilegien“ oder die missverständlich so genannte „Kirchensteuer“. Dazu gibt es aktuell sehr einen informativen, sehr gut lesbaren Flyer, der im Gemeindezentrum im Foyer ausliegt – gerne bedienen und bei Bedarf weitergeben. Unterm Strich gibt unsere Kirche (und unsere Gemeinde) deutlich mehr in unsere Gesellschaft hinein, als sie bekommt!
  • „Nichts vergessen“ ist ein Beratungsangebot unserer Landeskirche. Es geht darum, im Blick auf unsere Endlichkeit die „letzten Dinge“ beizeiten gut zu regeln. Dazu gibt es am kommenden Dienstag eine kostenlose Telefonaktion zu den Themen Vorsorge und Erbrecht: am 22. März von 9 bis 15 Uhr stehen die Fachanwälte Robert Glenk (Forchheim), Dr. Achim Nolte (Freiburg) und Dr. Sebastian Kottke (Stuttgart) unter der kostenlosen Telefonnummer (0800) 600 800 3 für rechtliche Fragen zur Verfügung. Die Anwälte unterstützen die Aktion unentgeltlich. Weitere Informationen unter www.nichtsvergessen.de.
  • Am 4. März um 18.30 Uhr laden katholische und evangelische Christen zum Weltgebetstag der Frauen ein, dieses Jahr in der katholischen Kirche St. Maria in Kappelwindeck. Ein ökumenisches Team hat den Gottesdienst vorbereitet, der in diesem Jahr nach Großbritannien schaut unter dem Motto „England, Wales und Nordirland – Zukunftsplan Hoffnung“. Herzliche Einladung mitzufeiern, nicht nur an Frauen.

Mit einem herzlichen Grüßen, auch Im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser