Newsletter 6-2023

Aus welchen engen Netzen und Umzäunungen würden wir gerne ausbrechen? Welche kleinkarierten Muster würden wir gern überwinden? Und welche grauen Hintergründe und tristen Situationen würden wir am liebsten hinter uns lassen?

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Eher zufällig bin ich auf dieses Bild gestoßen und bin hängen geblieben: am Maschendrahtzaun und an der grauen eingegrenzten Welt. Doch noch viel mehr an diesem bunten Vogel mittendrin. Klein und neugierig sitzt er in der Lücke und ist frech genug, einfach durch den Zaun zu schlüpfen. Was für eine wunderbare Respektlosigkeit. Manchmal hab ich ja auch einen Vogel. Doch wenn ich mir einen aussuchen dürfte, dann so einen, der nicht nur die Abgrenzung sieht und die vielen eng verflochtenen Drähte. Sondern eben auch die vielen Lücken, durch man zwar nicht einfach hindurchfliegen kann, die aber nach einer kurzen Zwischenlandung doch tatsächlich überwunden werden können.

Aus welchen engen Netzen und Umzäunungen würden wir gerne ausbrechen? Welche kleinkarierten Muster würden wir gern überwinden? Und welche grauen Hintergründe und tristen Situationen würden wir am liebsten hinter uns lassen? – Ich denke an Jesus, der uns in seiner „Sorgt euch nicht“-Rede auf die Vögel hingewiesen hat (Matthäus 6,26), für die der Vater im Himmel wunderbar sorgt. Und ich denke an ein starkes Gebet aus dem Bucht der Psalmen, in dem es heißt: „Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netz des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei! Denn unsere Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat“ (Psalm 124,7-8).

Doch vielleicht ist es auch so, dass dieser Vogel gar nicht uns als Ausbruchskünstler meint, sondern Gottes Geist darstellt, der durch die Lücke schlüpft zu uns, in unsere eingeschränkte Welt, in unseren engen Horizont. Gott, der sich zu uns hindurchzwängt, um uns mit seiner Farbe zu erfreuen, um uns das Fliegen zu lehren und uns den Weg zu zeigen in die Freiheit. Solche überraschenden Besuche und Begegnungen mit Gottes Geist, solche göttlichen Freiheitsmanöver wünsche ich uns allen herzlich: federleichte Erfahrungen in dieser belasteten Welt, bunte Grüße im Februar-Grau, kleine Durchbrüche in die Freiheit der Kinder Gottes (Römer 8,21). Und wie gesagt: es beginnt damit, dass Gott sich seinen Weg sucht, zu uns.

Folgende Infos, Einladungen und Neuigkeiten gebe ich hier gerne weiter:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am Sonntag 12.2. um 10.00 Uhr (mit Minikirche und Bibelbande), im Livestream und vor allem live in unserer Johanneskirche. Es geht an diesem Sonntag um die schöpferische Kraft des Wortes Gottes und um die Wirksamkeit seines Redens. Im Gottesdienst werden wir für die vielen hinterbliebenen und traumatisierten Menschen in der Türkei und in Syrien beten und sammeln und an die vielen tausend Menschen denken, die bei dem schweren Erdbeben um Leben gekommen sind. Die Diakonie-Katastrophenhife unserer Landeskirche ruft zur Unterstützung auf: https://www.ekiba.de/detail/nachricht/id/43713-nothilfe-fuer-die-erdbebenopfer-in-der-tuerkei-und-syrien/?cb-id=151359.
  • Von Freitag 17. bis Sonntag 26. Februar ist Lisa Kern als angehende Pfarrerin hier in der Gemeinde als Verantwortliche auf dem Posten. Mit dieser letzten Phase endet offiziell ihre Ausbildungszeit, bevor sie bis zum Sommer in der Krankenhausseelsorge in Baden-Baden arbeiten wird. Am Sonntag 2. April um 15.00 Uhr feiern wir hier in Bühl in unserer Johanneskirche Lisa Kerns Ordination, ihre offizielle Berufung und Einsetzung als Pfarrerin mit Prälatin Dagmar Zobel. Ein schönes Fest, auf das wir uns schon jetzt freuen!
  • Am 26. März ist unser jährlicher Missionssonntag mit Johannes Neudeck von „Hilfe Konkret“, einer christlichen Organisation, die seit 30 Jahren auf dem Balkan sozialmissionarische Projekte durchführt und Menschen in Not begleitet, als Ausdruck der Zuwendung und Fürsorge Gottes, der keinen Menschen einfach abschreibt. Nähere Infos vorab schon einmal hier: http://www.hilfekonkret.de/. Nach dem Gottesdienst, den unser Singkreis mitgestaltet, gibt es nach einem kurzen Kirchenkaffee einen Vortrag und Einblicke in die Arbeit von „Hilfe Konkret“ durch Johannes Neudeck, bevor wir miteinander zu Mittag essen. Dabei bringt am besten jede/r etwas mit, wir teilen dann alle Köstlichkeiten auf dem großen bunten Buffet.
  • Am 1. März beginnt unser Glaubenskurs, den wir 2020 mit neuen Konzept begonnen hatten und den wir nun endlich noch einmal (und diesmal zuende) durchführen möchten. „G5“ steht für 5 Abende und ein christliches „Give-me-five“, also eine Handvoll zentraler Themen des christlichen Glaubens und Lebens. Einige Leute haben sich schon angemeldet, wir freuen uns auf viele Menschen – Glaubende und Zweifelnde, die Lust haben, mit uns zu entdecken und zu diskutieren, einander zuzuhören und zu lernen, aber auch zu feiern (siehe den Flyer im Anhang). Anmeldungen gerne über glaubenskurs@evkirchebuehl.de und zwar entweder für eine Teilnahme vor Ort oder über eine Online-Teilnahme (das haben wir seit 2020 neu dazugelernt J). Um den Glaubenskurs herum können wir noch Unterstützung gebrauchen:
    • Beim Vorbereiten für den abendlichen Imbiss; dabei hat jeder Abend eine Art „Thema“ (Fingerfood oder Suppen ..). Wer kleinere oder größere Beiträge beisteuern kann, trägt sich bitte (bald) in die List an unserer Pinnwand ein
    • Beim Aufbau und in der Küche (Koordination, Wärmen …).
    • Bei unserer Einlade-Aktion in der Fußgängerzone am 25.2. ab 9.00 Uhr. Wer könnte noch entweder von 9.00-10.30 oder von 10.30-12.00 Uhr mithelfen? Vermutlich wieder der Schwanenstraße / Ecke Hauptstraße: Leute ansprechen, zum Glaubenskurs einladen / informieren, unerwartete Gespräche führen und gute Begegnungen genießen. Es ist gut, wenn wir als Gemeinde sichtbar sind und Auskunft geben von der Hoffnung, von der wir leben.
  • Im März schenken wir uns als Gemeinde wieder eine Predigtreihe. Vielleicht erinnern sich manche an unsere Begegnungen mit der Bergpredigt im vergangenen Jahr. In diesem Jahr gehen wir anlässlich unseres bevorstehenden Auszugs aus unserem Gemeindezentrum den Geschichten rund um den Auszug Israels aus Ägypten nach, am 5. März (Vorgeschichte), 12. März (Aufbruch), 19. März (Erschöpfung unterwegs), 26. März (Begegnungen am Gottesberg) und 2. April (Ankunft im gelobten Land). Parallel zu den Predigten gibt es für alle Hauskreise, Bibelgruppen oder neu zusammengestellten Treffpunkte jeweils ein paar Hintergründe, Infos, weiterführende Fragen zu den jeweiligen Bibeltexten. Die Idee ist, dass wir uns gemeinsam als Gemeinde mit denselben Themen beschäftigen und uns stärken lassen für unseren Aufbruch und unser Unterwegssein.
  • Am Samstag 4. März lädt unsere Landeskirche zu einem „Zukunftstag“ in Ettlingen ein. Hier geht es angesichts der großen Veränderungen in der Welt, in der Gesellschaft und eben auch in unserer Kirche um Orientierung und gute Ideen, die wir miteinander teilen. An diesem Wochenende sind wir (schon lange geplant) im Kirchengemeinderat auf unserer jährlichen Klausur in Betberg. Wär schön, wenn andere aus der Gemeinde, sich auf den Weg machen und gute Anregungen mitnehmen. Flyer HIER herunterladen
  • Im Anhang verschicke ich die aktuelle Übersicht über besondere Termine im ersten Halbjahr 2023 (immer unter Vorbehalt). Auf einige Angebote im ersten Quartal 2023 weise ich gerne hin, am besten gleich im persönlichen Kalender vormerken:
    • Offene Abende im Rahmen unserer Gesprächsrunden über den Glauben: z.B. zum Thema Nahtoderfahrungen (23. März) oder über den „Waldmacher“ Tony Rinaudi (27. April) oder zum Thema Anthroposophie (25. Mai)
    • Seminar-Paket mit Friedemann Büttel am 22. & 24. Juni: „Mehr“ – Warum es sich lohnt Jesus zu folgen“
    • Tauf-Fest im Stadtpark am 25. Juni: offen für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die gerne getauft werden möchten.
    • Straßenfest zum Abschied aus unserer Gemeindezentrum am 23. Juli

Herzliche Grüße, auch von unserem Leitungsteam im Kirchengemeinderat,

Ihr und euer

Götz Häuser