Gemeindeinfo (Corona46) 13.Februar 2021

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Ich weiß, diese Dinger sind nervig, auch wenn bei diesem Maskenexemplar das aufgemalte Lächeln den Ernst der Lage freundlich umspielt. Ich weiß, sie dienen dazu, dass wir uns und andere schützen. 

Aber sie nerven trotzdem und drücken irgendwann hinter den Ohren. Sie verbergen so viele schöne Gesichter und machen uns das Schnaufen schwer. Und alle Brillenträger werden in seltsame Nebellandschaften gehüllt. Früher konnte man sich wenigstens über schöne Stoffe und witzige Muster freuen. Jetzt sind die medizinischen Masken zwar sicherer, aber auch langweiliger und irgendwie humorlos.

Manche tragen in diesen Tagen Masken zum Spaß, weil sie Fastnacht feiern oder sich gerne verkleiden. Doch das ist in ein paar Tagen vorbei. Und wer sich zeigen will, nimmt seine Maske einfach ab. Doch allem Anschein nach werden wir die gebotenen „Mund-Nase-Schutz-Bedeckungen“ noch eine ganze Weile tragen müssen. Schwierig übrigens auch für die, die (zum Beispiel aus medizinischen Gründen) keine Masken tragen sollen, sie werden manchmal mit Worten und Blicken gestraft.

Umso wichtiger, dass wir die Masken ein wenig umdeuten und ihren Sinn erweitern und irgendwie auch positiv besetzen. Drei Vorschläge: 

1. Wie gut, wenn wir uns darin üben, die Augen und den Ausdruck unseres Gegenübers aufmerksamer zu betrachten, dass wir die Stimme und die Stimmung besser deuten und genauer hinschauen und hinhören, wer da vor uns steht.

2. Wie wichtig, dass wir das Ein- und Ausatmen neu schätzen lernen und das Geschenk der klaren Luft, dass wir das Aufatmen genießen und das Geschenk der freien Rede!

3. Und wie wäre es, wenn wir bei jedem Auf- und Absetzen uns dankbar erinnern, dass wir keine Maske tragen vor Gott! Weil Christus aufmerksam dahinter schaut, hinter unsere gepflegten Fassaden und durch alle Maskerade hindurch. „Ich muss nichts vor dir verbergen, der mich schon so lange kennt; du siehst, was mich zu dir zieht und auch, was mich von dir noch trennt. Und so leg ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin, denn bei dir darf ich mich geben wie ich bin“ – heißt es in einem Lied, das wir am Sonntag im Gottesdienst singen.

Daran lasst uns beim Maskentragen denken, dass Gott uns erforscht und kennt und uns mit allem Mist und allem Wunderbaren innig anschaut und liebt wie niemand sonst! Ganz großartig kommt das in Psalm 139 zur Sprache. Den gilt es laut zu sagen (bis Vers 18!) und am besten auswendig zu lernen, um dann bei jedem Masken an- und ausziehen diese Worte zu beten: „Herr, du erforschst mich und kennst mich … und am Ende bin ich noch immer bei dir“.

Wie immer ein paar Neuigkeiten und Informationen:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am 14. Februar um 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche (parallel Mini-Bande) und zugleich im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Im Anschluss an den Gottesdienst werden wir nach langer Zeit wieder einmal das Abendmahl feiern – nur mit Brot und unter Beachtung der aktuellen Regeln & Zwischenräume – aber immerhin! Herzliche Einladung dabei zu sein.
  • Anregend und ermutigend ist weiterhin die von unseren Senioren gestaltete „Wand der Barmherzigkeit“ in der offenen Johanneskirche. Das Team um Erika Trojansky und Lisa Kern hat mit den Mitgliedern im Kreis der „Älteren Generation“ Telefongespräche über die aktuelle Jahreslosung geführt, über den Auftrag Jesu: „Seid barmherzig wie auch euer himmlischer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,36). Die Gedanken und Erfahrungen sind dort zu lesen und dürfen ergänzt werden.
  • Danke für eingegangene Bauspenden für unser großes Bauprojekt. Wir rechnen aktuell mit einer Bausumme von etwa 2,5 Millionen Euro. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir Rücklagen gebildet (dazu ist jede Kirchengemeinde verpflichtet, um bei Bedarf ihre Gebäude sanieren bzw. weiterzubauen zu können). Aktuell könnten wir auf eine Summe von insgesamt ca. 500 Tausend Euro zurückgreifen. Das ist etwa die Hälfte von dem, was wir als Gemeinde zum Bau beisteuern müssen (aktueller Stand der kirchlichen Regeln). Mit einem engagierten ehrenamtlichen Team kümmern wir uns um weitere Quellen und Fördermöglichkeiten. Vor allem aber brauchen wir die starke Unterstützung unserer Gemeinde. Bei Spenden bitte das Stichwort „Bauprojekt“ angeben.
    Einen informativen Filmclip (Ausschnitt aus der Gemeindeversammlung am 31.1.: https://www.youtube.com/watch?v=z2o5XiAsIMk) zum Bauprojekt und unsere Kontonummern sind ganz neu in einer eigenen Rubrik auf unserer Homepage zu finden unter dem Motto: „Wir bauen Gemeinde für Leute und morgen“ – mit Christus als dem Bauherrn in unserer Mitte!
  • „Abstand halten“ ist das Gebot der Stunde, um einander gut zu schützen. Aber „auf Distanz“ bleibt vieles auf der Strecke, auch das persönliche Gespräch. Darum bieten wir in den kommenden Wochen (zunächst bis Ostern) an zwei Tagen in der Woche eine feste Sprechzeit in unserem Evangelischen Gemeindezentrum an. Pfarrer Götz Häuser, Vikarin Lisa Kern und Ute Müller sind ausgebildete, erfahrene Seelsorgerinnen und Gesprächspartner und nehmen sich gerne dafür Zeit. Wer ein offenes Ohr sucht, um Lasten zu teilen und persönliche Fragen zu besprechen, um Rat einzuholen, zu beichten oder einfach mal wieder ungezwungen mit jemandem zu reden, ist willkommen – auch ohne vorherige Anmeldung und selbstverständlich in einem geschützten Rahmen, unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Die Sprechzeiten umfassen jeweils eine Stunde und werden jeden Donnerstag um 17.00 Uhr und jeden Samstag um 16.00 Uhr im Gemeindezentrum angeboten; der Raum ist ausgeschildert. Wer mit einer bestimmten Person sprechen möchte, findet die entsprechenden Termine auf der Homepage der Gemeinde (www.evkirchebuehl.de), an der Pinnwand im Foyer des Gemeindezentrums oder durch Nachfrage im Gemeindebüro (Tel.: 07223-22704). Hier kann auch unabhängig von festen Sprechzeiten ein Termin vereinbart werden. Wer sich direkt an eine Person aus dem Seelsorgeteam wenden möchte, erreicht Ute Müller unter der Nummer 015751059441 (e-mail: ute.mueller@ekiba.de), Lisa Kern über 07223-7697884 (e-mail: Lisa.Kern@kbz.ekiba.de) und Götz Häuser über die Telefonnummer im Gemeindebüro bzw. pfarrer@evkirchebuehl.de. Gut, dass wir einander haben und dass niemand mit sich alleine bleiben muss.
  • Am 21. Februar wird im Gottesdienst eine Ausstellung mit Bildern von Christel Holl im Beisein der Künstlerin eröffnet. Die weithin bekannte Malerin aus Rastatt hat 15 Bilder gemalt, in denen sie die zentralen Aussagen unseres Glaubensbekenntnisses in kraftvollen Farben und Symbolen darstellt. Die Ausstellung wird in der Passionszeit zu sehen sein und kann täglich in unserer offenen Johanneskirche besucht werden. Ein Buch von Christel Holl mit Texten, Meditationen und Erläuterungen liegt aus (kann auch erworben werden) und führt in die starken Worte und Inhalte unseres christlich-ökumenischen Bekenntnisses ein.
  • Ebenfalls am 21. Februar beginnt eine drei Sonntage umfassende Predigtreihe zum Thema „Gebet“, vor allem im Blick auf die Frage, wie wir mit dem dreieinigen Gott ins Gespräch kommen und wie er uns in seine Lebensgemeinschaft zieht. Was bedeutet es, wenn wir von Gott als dem „Vater“ sprechen oder am besten mit dem „Vater“ sprechen (21. Februar)? Was geschieht und was bewirkt es, wenn wir den Namen Jesu anrufen (14. März)? Und was heißt Beten zum Heiligen Geist oder durch Gottes Geist (21. März)? Dabei geht es nicht nur um geistliche Betrachtungen, sondern ebenso, ja vor allem um die Praxis des Gebets.
  • Zuletzt, die erfreuliche Nachricht, dass wir erneut das Prädikat und Zertifikat der Landeskirche für unser „vorbildliches, glaubwürdiges und nachhaltiges Umweltmanagement“ bekommen haben (siehe Anhang). Das freut uns und spornt uns an gerade in der aktuellen Zeit des Umbruchs und Neubeginns. Denn auch diese Aufgabe werden wir nur gemeinsam schaffen.

Herzliche Grüße an alle, die gerade (k)eine Maske tragen, auch im Namen des Kirchengemeinderats,

Ihr und euer Götz Häuser