Gemeindeinfo 17.November 2020

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

Hoffnung zum Mitnehmen“ – was für eine wunderbare Idee und was für ein kostbares Geschenk! Am vergangenen Sonntag wurden in der Bibelbande viele Steine bemalt und beschriftet – alle mit diesem schönen starken Wort „HOFFNUNG“ – und dann unter unserem Schaukasten in der Johannesstraße ausgelegt, zum Mitnehmen: als Überraschung am Weg und einfach so zum Freuen, zum Nachdenken und zum in die Tasche stecken, aber auch zum Nachahmen und Weiterverschenken.

Hoffnungssammler und Hoffnungsträgerin sein – so gut und so nötig und so verheißungsvoll in diesen Tagen!Als ich gestern ein Bild von diesen bunten Kunstwerken machen wollte, waren die meisten bunten Steine schon aufgehoben, eingesteckt, vielleicht schon weitergegeben und irgendwo unterwegs in unserer Stadt. Wie gut, denn es gibt offenbar Bedarf. Dabei stehen „Steine“ in unserer Bildersprache eher für die schwierigen Dinge: Welche Steine liegen dir im Weg und woran stößt Du Dich? Welcher Brocken versperrt Dir die Sicht? Und welche Last wird Dir zu schwer und bedrückt Dich? Darum probier es aus und schreib dir in Gedanken groß und farbig das Wort „Hoffnung“ auf deine Steine!

Denn Zuversicht und Hoffnung sind in diesen Tagen kostbarer denn je. Statt dessen begegnet uns viel Müdigkeit und Ungeduld (auch in uns selbst). Das politische, das gesellschaftliche und auch das familiäre Klima ist weithin aufgeheizt und überhitzt. Die vielen Bescheidwisser und Welterklärer, die Aggressiven und die Ängstlichen fordern und heraus … Darum lasst uns „Steine bemalen“ und Hoffnungsträger sein! Nicht blauäugig und naiv, sondern mit offenen Augen und wachem Verstand und durchaus mit einem kritischen Geist (samt Selbstkritik J).

Aber euch mit der Besonnenheit der Hoffnungsvollen, mit dem Humor der Kinder Gottes und mit der Widerstandskraft der Schwestern und Brüder des auferstandenen Jesus Christus, der uns versprochen hat – damals auch in einer schwierigen Umbruchszeit (Mt 28,20): Schaut hin und begreift es – Ich bin bei euch alle Tage (und Nächte) bis ganz zuletzt! Und immer wieder im Römerbrief Kapitel 8 (laut) lesen, was Paulus dort über die Hoffnung sagt, über unsere Freiheit (8,18-25) und über die Durchsetzungskraft der Liebe Gottes (8,31-39).

Und nun wie immer ein paar Infos:

  • Wir sind sehr froh, dass wir auch im aktuellen Teil-Lockdown weiterhin Gottesdienste feiern dürfen, sonntags hier in unserer Johanneskirche, um 10.00 Uhr und zugleich (und später abrufbar) im Livestream über unseren YouTube-Kanal. Dankbar sind wir auch, dass der Konfirmandenkurs in den nächsten Wochen weitergeführt werden darf und dass der Kindergarten wie gewohnt summt und brummt, aber auch dass wichtige Gespräche und Teamtreffen stattfinden können.
  • Alle anderen Veranstaltungen, Kinder- und Jugendgruppen, Bibel- und Gesprächskreise (wie auch Hauskreise) setzen im November aus. Aktuell ist Phantasie gefragt, um dennoch in Verbindung zu bleiben: regelmäßig in Zweiergruppen spazieren gehen und sich dabei über einen Bibeltext austauschen; die Leute anrufen, an die wir  manchmal denken und von denen wir uns fragen, wie es ihnen geht; sich am Telefon verabreden und miteinander beten; oder ins Netz ausweichen und sich online zum Lesen, Zuhören, Diskutieren treffen.
  • Außerdem gibt es ein schönes Angebot an Telefonandachten, gerade auch für ältere Leute, die im Umgang mit Computer und Smartphone nicht so geübt sind. Gerne gerade an Freunde und Nachbarn, an unsere Seniorinnen und Senioren weitergeben. Sonja Fröhlich aus unserer Gemeinde (Bezirksjugenddiakonin) arbeitet hier mit und ist dort auch am Telefon zu hören. Sie schreibt: die Kolleginnen und Kollegen aus den evangelischen Gemeinden in Lahr (Diakone und Pfarrer) haben während des 1. Lockdowns das Angebot der “Telefonandachten” eingerichtet – unter der Nummer 07821 – 9220750 kann man sich täglich wechselnde Andachten anhören, die auf Band gesprochen sind. Das Angebot ist speziell für Menschen gedacht, die nicht so internet- oder computerfreudig sind. Die Andachtsstile sind natürlich ganz unterschiedlich und drehen sich inhaltlich um die Tageslosung, Bibeltexte, usw.
  • Morgen, am Buß- und Bettag, feiern wir um 19.00 Uhr Gottesdienst, nicht ganz so bewegt und interaktiv wie sonst und leider ohne Abendmahl (auch ohne Livestream, diesmal „nur“ präsent und hier vor Ort). Aber doch mit Zeit zur Einkehr, mit Impulsen zur Umkehr und mit Gelegenheit zum Abladen, Vergebung empfangen, Freiheit erfahren und ermutigt aufbrechen in die neue anspruchsvolle Zeit. Herzliche Einladung zu diesem besonderen Feier-Tag!
  • Ab Donnerstag liegen die neuen Gemeindebriefe für die Austrägerinnen und Austräger zum Abholen bereit. Danke für dieser Briefträger-Gruppe, durch die die Infopost aus unserer Gemeinde in unsere Briefkästen kommt!
  • Am kommenden Sonntag ist Ewigkeitssonntag, an dem wir noch einmal zurückschauen und an unsere Verstorbenen des vergangenen Jahres denken, aber auch nach vorne schauen über die Grenze unserer Weltzeit hinaus. An diesem Sonntag gibt esnoch einmal den Büchertisch, an dem vor allem Losungen und Kalender für das kommende Jahr 2021 aber auch andere Bücher erworben werden können.  
  • Die Kirche ist wie immer tagsüber geöffnet: Zeit und Raum zur Ruhe und zum Gebet! Und unser Glockenläuten morgens um 8.00 Uhr und abends um 19.00 Uhr wird wieder neu wichtig: wir sind noch da! Wir verbinden uns über die räumliche Distanz hinweg zweimal am Tag! Gott ist noch da! Er ist in Hör- und Rufweite uns ganz nah!

Herzliche Grüße, auch im Namen des Kirchengemeinderats, und vor allem: viel Hoffnung zum Mitnehmen und Weitergeben (ein paar Steine liegen noch unter dem Schaukasten vor unserer Johanneskirche)!

Ihr und euer Götz Häuser