Gemeindeinfo 15.Januar 2021

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

herzlich grüße ich euch in diesem noch ziemlich neuen Jahr, das – passend zum schönen Winterwetter – wie eine unberührte Schneelandschaft vor uns liegt. Was wohl darunter liegt und wo der Weg ist? Ist da überhaupt einer? Und wenn ja – soll ich ihn suchen oder einfach in der gewohnten Richtung weiterlaufen oder einen neuen Weg bahnen? Gibt es Hindernisse unter der Oberfläche, an denen ich hängen bleiben könnte? Ist da irgendwo vielleicht sogar ein Graben oder sogar ein Falle? – Die Ungewissheit und Unsicherheit ist anstrengend, sie könnte uns sogar vom Loslaufen abhalten – dabei gibt das nur kalte Füße.

Dabei hat die Ungewissheit eine wunderbare Schwester: die Unwissenheit, die uns vor allzu großen Sorgen und vor unsinnigen Verwicklungen in ausgedachten Zukunftsbildern schützt. Die Unwissenheit im Blick auf unsere Zukunft ist tatsächlich weniger eine Bedrohung als ein Geschenk! Wir tun oft so als wüssten wir schon ziemlich genau, was auf uns zukommt und selbst in diesem seltsamen Jahr stehen vermutlich bei uns allen bereits etliche Termine im Kalender. Wir gehen von dem aus, was wir kennen und von dem  wir manchmal fürchten, es könne so weitergehen. Dabei überblicken wir in Wahrheit nicht mal die Ereignisse der nächsten Stunde. Ungewissheit kann anstrengend sein (das erfahren wir allein diesen Tagen). Die gepflegte Unwissenheit im Blick auf die Zukunft ist aber eine große Entlastung. Erst recht im Vertrauen auf den, der wirklich unsere Zukunft kennt (wie unsere Gegenwart und die Vergangenheit) und dessen Spuren wir im Schnee entdecken sollen – uns voraus und immer direkt neben uns.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass im neuen Jahr die Neugier und die Abenteuerlust uns mehr bewegen als die Furcht; dass wir uns neue Wege trauen (auch Umwege) und Spuren hinterlassen. Und dass wir nicht nur fragen, was da wohl kommt, sondern wer da kommt: der Herr der Welt und Herrscher über Raum und Zeit; der barmherzige Vater und der „Freudenmeister“ (so lautet offiziell das Thema für den kommenden Sonntag). Darum:

  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst am kommenden Sonntag am 17. Januar 10.00 Uhr in unserer Johanneskirche (parallel Minikirche und Bibelbande) und zugleich im Livestream auf unserem YouTube-Kanal. Es geht ums Feste Feiern und um viel Wein – ein kleiner Ausgleich zum ausgefallenen Neujahrsempfang, den wir aber im kommenden Jahr um diese Zeit umso fröhlicher wieder feiern werden! Zugleich wird unser Gottesdienst aus Bühl auch offiziell als Sonntagsgottesdienst in der Evangelische Landeskirche in Baden ausgestrahlt (www.ekiba.de unter der Rubrik „Kirche begleitet“).
  • Das Angebot der persönlichen Begegnung und Segnung im Anschluss an den Gottesdienst kann wie der Neujahrsempfang nicht stattfinden. Jedenfalls nicht in der gewohnten guten Weise, aber auf andere Weise: In der kommenden Woche (Montag 18. bis Samstag 23.1.) sind zwischen 10.00 und 11.00 Uhr bzw. zwischen 17.00 und 18.00 Uhr Leute aus unserem Gemeindeteam vor Ort in unserer offenen Johanneskirche, die Zeit haben und ein offenes Ohr für eine kurze Begegnung, ein Gespräch und einen persönlichen Segenszuspruch (natürlich im Rahmen der gebotenen Hygieneregeln). Wer gerne mit einer bestimmten Person sprechen und sich segnen lassen möchte, kann sich auf dem Plan in der Anlage (und an der Pinnwand) orientieren. So kommen wir in Tandems und in Gottes Gegenwart persönlich zusammen. So bleiben wir im Segen Gottes beieinander.
  • Wer etwas mehr Gespräch und Begleitung sucht und mehr Zeit braucht, kann sich auch gerne an uns wenden (Tel.: 07223 / 22704). Nicht nur Pfarrer Götz Häuser, Diakonin Ute Gatz und Diakon Nicolai Hasch, sondern auch andere ausgebildete und erfahrene Leute aus unserer Gemeinde stehen gerne persönlich und vertraulich zur Verfügung (Ute Müller u.a.). Keiner muss und keine soll mit „schwierigem Gepäck“ alleine bleiben.
  • Für Sonntag 31. Januar laden wir zu unserer Gemeindeversammlung um 17.00 Uhr ein. Da es nun schon länger und vermutlich weiterhin keine Möglichkeit einer echten Versammlung gibt, haben wir uns entschieden, die Gemeindeversammlung digital durchzuführen. Eingeladen sind alle Gemeindeglieder und Interessierte, die sich über einen PC, Tablet, Laptop, Smartphone via Internet mit uns verbinden können. Der entsprechende Link zur Teilnahme wird rechtzeitig auf der Gemeindehomepage bekannt gegeben (www.evkirchebuehl.de). Die Wahl zum neuen Vorsitz bzw. Stellvertretung soll am 31.1. unmittelbar nach dem Sonntagsgottesdienst im persönlichen Miteinander erfolgen. Zur Wahl stehen bisher die bisherigen Verantwortlichen Tobias Rienth (Vorsitz) und Ewald Maier (Stellvertretung), weitere Wahlvorschläge sind willkommen und müssen im Gemeindebüro bei Pfarrer Häuser eingereicht werden. Die digitale Gemeindeversammlung hat folgende Tagesordnung: 1. Jahresbericht aus dem Kirchengemeinderat. 2. Das anstehende Bauprojekt zur Sanierung und Erweiterung unseres Gemeindezentrums.  Für dieses Zukunftsprojekt hat eine starke Gruppe in unserer Gemeinde kräftig geplant und vorgedacht. Inzwischen hat in Kooperation mit der Landeskirche und einem Architekten die eigentliche und ausführliche Planungsphase begonnen, die uns in den kommenden Monaten beschäftigen wird. Unser Gemeindezentrum muss nach über 50 Jahren in etlichen Bereichen gründlich saniert werden (Barrierefreiheit für Toiletten und Gruppenräume; eine brauchbare größere Küche, Bewegungsraum für den Kindergarten …). Vor allem aber brauchen wir mehr Platz für die (selbst in Coronazeiten) erfreuliche Entwicklung und Erweiterung unserer Gemeinde. Damit wir auch in Zukunft viele Menschen willkommen heißen können und ein offenes Begegnungszentrum bleiben. Weitere Anliegen können gerne bis zum 29.1. im Gemeindebüro eingereicht werden. Während der digitalen Versammlung können Beiträge und Rückfragen über eine Chat-Funktion oder telefonisch eingebracht werden. Dazu in Kürze mehr.
  • Dass wir eine Gemeindeversammlung einmal auf diese Weise digital abhalten würden, hätte ich mir bis vor kurzen kaum vorstellen können. Wir hoffen, dass alle Interessierten eine gute Möglichkeit zur Teilnehme finden. Ansonsten berichten wir auch gerne jeder und jedem, der mehr erfahren und mitreden möchte, persönlich (bitte melden)! Einstweilen nutzen wir die Kanäle, die aktuell offen sind. Auch die letzte Sitzung im Kirchengemeinderat am vergangenen Mittwoch und den Konfirmandenkurs (in Kleingruppen) haben wir in dieser Weise durchgeführt, auch gestern Abend das ökumenische Stadtgebet. Wie gut, dass wir es mit Gott zu tun haben, der zu jeder Zeit an allen Orten sein kann, und zwar nicht aufgeteilt, sondern mit seiner ganzen Gegenwart und Aufmerksamkeit.
  • Unsere Johanneskirche ist weiterhin tagsüber geöffnet zum Innehalten, Beten, Lesen, Krippe betrachten …. Und unsere Glocken läuten weiterhin um 8.00 Uhr und abends um 19.00 Uhr, um uns an die Gemeinschaft mit anderen in der Gemeinde zu erinnern (die jetzt auch aufhorchen); um uns zum Gebet zu rufen; und um unseren Horizont zu erweitern (in den katholischen Gemeinden und an vielen anderen Orten wird zur gleichen Zeit geläutet).
  • Zuletzt schicke ich an dieser Stelle noch die Predigt zur aktuellen Jahreslosung herum. Jesus sagt: seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist (Lukas 6,36). Postkarten, auf denen das Bibelwort ausdrucksstark ins Bild gesetzt wurde, liegen zum Mitnehmen im Foyer bereit.

Viel Freude an der Wintersonne und an unberührten Schneeflächen wünscht, mit herzlichen Neujahrsgrüßen auch vom Kirchengemeinderat,

Ihr und euer Götz Häuser