Gemeindeinfo 11.Juli 2020

Liebe Leute in unserer Kirchengemeinde und drum herum,

gestern war ich mit unserer Kindergarten-Leiterin im Gespräch. Beeindruckt hat mich, wie sie von einem gemeinsamen Nachdenken im Kindergarten-Team berichtet hat. Alle haben miteinander überlegt, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie an guten Erfahrungen miteinander gemacht haben, welche „Schätze“ sie unvermutet entdeckt haben, jede für sich im Kindergarten aber auch gemeinsam als Team.

Was für eine schöne Idee, sich eine solche „Schatzkiste“ zuzulegen und die Augen auf zu machen für das, was war und was gerade ist (dazu muss man nicht in der Tiefe schürfen). Dass es reichlich Anlässe zum Ärgern und Vermissen gibt und dass die Einschränkungen Mühe machen; dass die Masken und die Abstände lästig sind und dass all die Veränderungen, Verordnungen, Verzögerungen Kraft kosten … – ist ja klar. Aber dass im Staub der Straße und zwischen den grauen Steinen auf dem Weg auch bunte Edelsteine liegen, vielleicht sogar der eine oder andere Goldklumpen – nehmen wir das wahr? Es lohnt sich mit diesem Scanner-Blick zurückzuschauen und in Gedanken mal durch die letzten Tage und Wochen zu spazieren. Es lohnt sich, die aktuelle Umgebung wahrzunehmen und über die eigene Schritt-Reichweite hinaus sich umzusehen. Es lohnt sich so den Blick zu schärfen für den nächsten Wegabschnitt. Der Dank macht nicht aus Mist etwas Gutes, weitet aber den Horizont und nimmt dem Mist die Anziehungskraft. Die Schatzsuche macht nicht gleich aus jeder Krisenerfahrung lauter wunderbar Chancen – manche Erfahrungen bleiben einfach blöd. Aber vielleicht wird mancher Mist im Lauf der Zeit zum Dünger (vielleicht im Nachbargarten). Und gewiss werden wir beim Schätzesuchen fündig; wir werden freier in unseren Gedanken, weitherziger, gelassener, dankbarer – und realistischer. Den all die Schätze haben wir ja nicht dazu erfunden, sie waren bisher nur nicht angemessen im Blick. Darum jetzt gleich ganz praktisch: Zettel und Stift nehmen (oder in die Memo-App auf dem Handy schreiben) und 5 Schätze aus der vergangenen Woche notieren oder das Wort „D-A-N-K-B-A-R-K-E-I-T“ mal ganz neu durchbuchstabieren und jedem der elf Buchstaben eine gute Erfahrung und Entdeckung aus den vergangenen Wochen zuordnen (hab ich selber eben ausprobiert). Oder das Wort „C-O-R-O-N-A-Z-E-I-T“ (zehn Buchstaben) oder für Fortgeschrittene das Wort „M-U-N-D-N-A-S-E-N-B-E-D-E-C-K-U-N-G“ (achtzehn Buchstaben J). Wie gesagt: das ist kein Psychotrick, sondern gesunder Realismus und eine geistliche Übung, die uns in die Gegenwart Gottes zieht. ER sorgt für uns und teilt aus seiner Schatzkiste großzügig aus.

Wie immer hier einige Infos, Erfahrungen, Einladungen:

  • Schön war es am vergangenen Sonntag beim Familiengottesdienst unter freiem Himmel im Eingangsbereich vor unserer Kirche mit etwa 150 Leuten: jungen Familien und Senioren, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Schön, dass wir zum ersten mal seit langen wieder miteinander singen durften (im Freien!) und dass im Anschluss an den Gottesdienst viele an den Stationen überall in der Innenstadt unterwegs waren und abschließend beim großen Picknick im Stadtpark dabei waren. Eine schöne Erfahrung von lebendiger Gemeinde! Bewegt haben mich auch die beiden Taufen im Anschluss an den Gottesdienst: Matti hier aus der Nachbarschaft und Sepehr, ein Flüchtlingskind aus dem Iran. Die Taufschale stand auf dem Taufsteinsockel aus der alten Kirche (auf dem Podest neben dem alten Turmkreuz und bei der Kinderglocke). Ein starkes Zeichen – derselbe Christus gestern und heute und in der ungewissen Zukunft, gerade in diesen unruhigen Zeiten.
  • Herzliche Einladung zum Gottesdienst morgen wie gewohnt um 10.00 Uhr in der Johanneskirche und online als Livestream (und später als Film) über unseren YouTube-Kanal. Es geht um Petrus und den ungewöhnlichen Fischfang am Beginn seiner gemeinsamen Zeit mit Jesus. Das Besondere morgen: wir dürfen wieder im Gottesdienst singen – zwar mit Maske, aber immerhin. Lasst uns morgen mit vielen hier in der Kirche so laut und munter miteinander singen, dass es alle in der Nachbarschaft hören J. Und morgen ist auch wieder Bibelbande. Wir kommen in kleinen Schritten voran auf dem Weg zu mehr erlebter Gemeinschaft. Dass wir uns so darauf feuen würden, wieder miteinander singen zu dürfen – auch das ein
  • Schön waren auch die neun Konfirmationen an den vergangenen drei Samstagen. . Jeweils drei bis fünf festlich gekleidete Jugendliche kamen um 12.00 Uhr, um 14.30 und schließlich um 17.30 Uhr in der Johanneskirche im engsten Kreis ihrer Familien und Freunde zusammen und wurden dort herzlich willkommen geheißen. Es gab die Konfi-Lieblingslieder zum Zuhören und Mitsummen (Singen war da noch nicht erlaubt) und eine ansprechende Predigt über die Bedeutung der bleibenden Verbindung mit Gott. Nicolai Hasch präsentierte das Smartphone als Symbol für diese Verbindung (immer online) und als Einladung, miteinander im Kontakt zu bleiben (passend zum Namen unseres Jugendkreises „connect“). Schließlich kamen die Jugendlichen einzeln vor den Altar, empfingen ein Bibelwort als Gottes Zuspruch für ihr Leben und wurden persönlich gesegnet. Zum Abschluss gab’s Geschenke und – da eine Gruppenaufnahme in diesem Jahr nicht möglich war – ein Einzelfoto für die große Kollage (im Anhang). Es war natürlich sehr aufwändig, aber dennoch der richtige Weg. Wir wollten die Jugendlichen und ihre Familien nicht länger warten lassen, aufs Ungewisse im Herbst oder im nächsten Jahr. Darum war es gut, jetzt einen Doppelpunkt zu setzen, um dann mit den Jugendlichen in der Gemeinde und in den Jugendgruppen weiterzugehen und um mit der neuen Konfigruppe im Herbst gut zu beginnen. Die Familien waren alle froh über diese Lösung: eine besondere Konfirmation in besonderer Zeit für besondere Jugendliche! Zu den besonderen Leuten gehört aber auch Ute Müller, die dreizehn Jahre lang im Konfiteam mitgearbeitet  hat und nun ihre Aufgabe zurückgibt. Ihr gilt unser großes herzliches Dankeschön – bei Gelegenheit auch noch im größeren Kreis unserer Gemeinde.
  • Aktuell läuft die Anmeldung für den neuen Konfikurs, der im Herbst beginnt. Alle interessierten Jugendlichen sind uns willkommen. Einen Gottesdienst im Autokino versprechen wir nicht J. Aber viel Spaß und Abenteuer, neue Entdeckungen in Sachen Gott und Glauben und eine klasse Zeit mit vielen anderen Jugendlichen. Darum: so schnell wie möglich im Gemeindebüro anmelden (07223 / 22704)! Das gilt auch für Jugendliche, die noch nicht getauft sind, aber gern mit anderen unterwegs sein wollen. Der Beginn für den neuen Konfikurs ist für den 16. September geplant. Weitere Infos auch auf www.evkirchebuehl.de.
  • Am kommenden Mittwoch treffen wir uns wieder im Kirchengemeinderat zu unserer monatlichen Sitzung. Schwerpunktthema ist die geplante Erneuerung und Erweiterung unseres Gemeindezentrums. Wir haben in den vergangenen Wochen in einer Arbeitsgruppe und im Kirchengemeinderat weiter an diesem Thema gearbeitet und sind einige Schritte vorangekommen. Wir wollen gerade in diesen Zeiten, in denen sich viele Gemeinden zurückgezogen haben und in denen unsere Kirche als Ganze um ihre Zukunft ringt, erst recht ein Zeichen zum Aufbruch setzen und unsere Räume für die Zukunft öffnen. Danke für alles Dabeisein, für alle Unterstützung und für die Rückendeckung im Gebet.
  • Seit Juli treffen sich wieder Jugendkreise und Kindergruppen, Gesprächskreise und Musikgruppen in unserem Gemeindezentrum. Freilich unter Corona-Bedingungen, aber immerhin! Es tut gut, sich vor der Sommerpause wieder persönlich zu sehen, miteinander auszutauschen, in der Bibel zu lesen, Wasserspiele zu erleben, wieder Musik zu machen!! Im Gemeindesaal  können sich Gruppen bis maximal 20 Personen treffen, in den Gruppenräumen 2 und 3 ist (unter den gegebenen Abstandsregeln) Platz für maximal fünf Personen. Raumreservierungen bitte über das Gemeindebüro bei Brigitte Seebacher; hier gibt es auch die entsprechenden Infos zur Umsetzung des Hygienekonzepts.

Herzliche Grüße und offene Augen für die Schätze auf dem Weg (das können auch Menschen sein),

im Namen des Kirchengemeinderats, Ihr und euer Götz Häuser